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Fast drei Millionen unsichere Windows-Rechner aus Deutschland im Netz

Archivmeldung vom 05.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: ESET
Grafik: ESET

Am 10. Januar 2023 endet der Support von Windows 8.1, ebenso endet der erweiterte kostenpflichtige Support für Windows 7. Ab diesem Zeitpunkt werden keine Sicherheitsupdates mehr veröffentlicht. Microsoft bietet auch kein Esu-Programm (Extended Security Update) für Windows 8.1 an. In deutschen Privathaushalten laufen noch etwa eine Million Rechner mit Windows 8.1 und fast die doppelte Anzahl mit Windows 7 (1,7 Millionen). Insgesamt sind noch fast drei Millionen Computer mit einem unsicheren Betriebssystem regelmäßig im Netz unterwegs. Für Anwender wird es höchste Zeit, den Umstieg zu planen.

"Fast drei Millionen unsichere Windows-Computer sind allein von Deutschland aus im Netz unterwegs. Das sind tickende Zeitbomben, denn: Für Cyberkriminelle sind diese Rechner einfach zu attackierende Ziele. Eine bekannte und nicht geschlossene Sicherheitslücke genügt - und die Computer sind schlimmstenfalls offen wie ein Scheunentor. Dennoch unterschätzen weiterhin viele Anwender das Sicherheitsrisiko einer veralteten Windows-Version. Gerade Betriebssystem-Dinosaurier wie Windows 7, deren offizielles Support-Ende bereits mehrere Jahre zurückliegen, sollten endgültig in Rente geschickt werden. Das gleiche gilt ab 10. Januar 2023 für Windows 8.1. Denn auch hier endet der Support und es wird für Privatanwender keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr geben. Ich rate dringend zum Wechsel auf aktuelle Windows-Versionen", sagt Thorsten Urbanski, IT-Sicherheitsexperte bei ESET.

Fast drei Millionen veraltete Windows-PCs im Netz unterwegs

Der Großteil der Privatanwender setzt auf ein modernes Betriebssystem (47 Millionen). Dennoch sind rund sechs Prozent der Nutzer mit einem veralteten System im Internet unterwegs (2,95 Millionen).

Achillesferse altes Windows-System

Allein 2021 wurden 1.212 Sicherheitslücken in Programmen von Microsoft entdeckt. Bei einem veralteten Betriebssystem werden diese jedoch gar nicht mehr von offiziellen Stellen dokumentiert. "Informationen über solche Sicherheitslücken verbreiten sich in Untergrundforen rasant und werden für eine Vielzahl von Angriffsszenarien verwendet. Im Schadensfall ist es fraglich, ob Versicherungen beim Einsatz veralteter Software überhaupt einspringen und nicht ganz die Leistung verweigern, da diese nicht mehr dem verlangten Stand der Technik entsprechen. Ein Umstieg auf ein aktuelles Betriebssystem ist nicht nur wünschenswert, sondern unausweichlich. Alles andere wäre im Zweifelsfall sogar grob fahrlässig", erklärt Urbanski weiter.

Windows dominiert den Betriebssystemmarkt

Vier von fünf Computern mit Internetverbindung in Deutschland haben Windows als Betriebssystem installiert. Dieser Anteil ist schon seit einigen Jahren recht konstant. Abgeschlagen auf dem zweiten Platz folgt macOS mit rund 17 Prozent. Alternativen wie Linux oder Chrome OS sind lediglich auf etwas über zwei Prozent der Rechner installiert.

Sicherheitstipps der ESET-Experten

  • Windows aktualisieren: Auch wenn die Umstellung zunächst schwerfällt, sollte immer die neueste Windows-Version genutzt werden. ESET empfiehlt Anwendern den Wechsel zu einem aktuellen Windows-Betriebssystem. Eine Linux-Distribution kann aber auch eine gute Alternative darstellen.
  • Immer auf dem neuesten Stand sein: Nicht nur das Betriebssystem, auch die Hardware sowie die installierte Software sollten immer aktuell sein. Vom Hersteller bereitgestellte Updates sollten Anwender umgehend einspielen. Empfehlenswert ist es, die automatische Updatefunktion, wenn verfügbar, zu aktivieren.
  • Sicherheitssoftware einsetzen: Eine moderne Internet Security Software ist Pflicht. Die Sicherheitslösung muss neben E-Mails und Webseiten auch Wechselmedien wie USB-Sticks, die Netzwerkschnittstellen und den Arbeitsspeicher auf Malware überprüfen. Ebenfalls sollte die Lösung einen Exploit-Blocker besitzen, der im Notfall zuverlässig schützt, wenn noch kein Update für die jeweilige Software verfügbar ist.

Quelle: www.eset.com/de/Christian Lueg

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