Standortfaktor Games - Haben wir den Anschluss verpasst?
Archivmeldung vom 08.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer deutsche Markt für Computer- und Konsolenspiele ist im Aufwind. "Wir haben den Anschluss nicht verpasst, wir sind ganz vorn dabei", sagte Josef Rahmen, Geschäftsführer der Leipziger Messegesellschaft beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland am Dienstag in Leipzig. Dank der seit 2002 veranstalteten Messe für interaktive Unterhaltung Games Convention sei Leipzig der weltweit führende Platz dieses wachsenden Industriezweiges.
Rahmen warnte davor, in der Öffentlichkeit die Diskussion nur auf Killerspiele zu lenken.
Der Jahresumsatz mit Computerspielen stieg von 1982 bis 2006
weltweit von 10 Millionen Euro auf 30 Milliarden Euro. "So schlecht,
wie manche glauben, geht es dem deutschen Markt nicht", sagte der
Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive
Unterhaltungssoftware, Olaf Wolters. Der Marktanteil deutscher
Produkte beläuft sich nach seinen Angaben derzeit auf zehn Prozent.
Zu bedenken sei auch, dass sich die Nutzerstruktur in den letzten
Jahren gewandelt habe: 40 Prozent der Computer- und Konsolenspieler
seien Erwachsene, 35 Prozent 10- bis 15-Jährige, 9 Prozent bis neun
Jahre alt. Eine Möglichkeit sei, in Nischen zu wachsen, so André
Blechschmidt vom Bundesverband der Entwickler von Computerspielen
G.A.M.E. Als Beispiel nannte er das Segment der Kinderspiele.
Detlef Schubert, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und
Arbeit von Sachsen-Anhalt, zeigte sich beeindruckt von der
Kreativität in der Wirtschaft: "Das Geld ist im Markt vorhanden. Wir
müssen nur Strategien entwickeln, wie wir an das Geld rankommen."
Jetzt seien Anstrengungen nötig, dies auch in internationale Märkte
einzubinden. Hier sieht er auch Nachholbedarf in der Ausbildung.
"Alle suchen im Moment Entwickler in Deutschland aus Deutschland",
bestätigte Wolter. Er warf den Universitäten vor, am Markt vorbei
auszubilden. "Ich würde gerne noch viel mehr Leute einstellen, aber
ich bekomme keine", bemängelte André Blechschmidt in seiner Funktion
als Geschäftsführer der Radon Labs GmbH.
Quelle: Pressemitteilung Medientreffpunkt Mitteldeutschland