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Alter schützt vor Zocken nicht

Archivmeldung vom 16.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gemeinsames Spielen: Gamer sind eben keine Einsiedler. Bild: Nick Taylor
Gemeinsames Spielen: Gamer sind eben keine Einsiedler. Bild: Nick Taylor

Der Spieltrieb in Deutschland kennt keine Altersgrenzen, die einzelnen Gamer-Generationen nutzen aber unterschiedliche Plattformen. Das zeigt das aktuelle Games-Markt-Update 2016 "Neue Vermarktungspotenziale bei Gamern" von Deloitte. Auch die Zielgruppe über 50 sucht Entspannung beim Spielen - und das oft mehrmals in der Woche. Dabei stehen in dieser Generation vor allem klassische PC-Spiele hoch im Kurs.

Altersübergreifend befinden sich Mobile Games weiter auf dem Siegeszug, mobile Konsolen hingegen verlieren vergleichsweise an Bedeutung. Insgesamt steigt das Vermarktungspotenzial elektronischer Spiele kontinuierlich an, doch nicht jede Plattform profitiert hiervon in gleichem Maße.

"Mit Mobile und Browser Games konnten die Spieleanbieter ihre Nutzerbasis deutlich vergrößern. Dabei zeigen sich vereinfacht gesagt zwei typische Gruppen von Gamern: Jüngere, die Mobile Games für ihr Smartphone bevorzugen, und Ältere, die sich am liebsten an ihren PC setzen. Die Potenziale in den höheren Altersgruppen können sogar noch besser ausgeschöpft werden, wenn die Angebote zielgruppengerechter angepasst sind", kommentiert Klaus Böhm, Leiter Media bei Deloitte.

Ältere Zielgruppen rücken in den Fokus

Der Gamer-Markt zeigt sich ausgesprochen heterogen. Die verschiedenen Altersgruppen haben sehr unterschiedliche Angewohnheiten und Präferenzen. Auffällig ist, dass inzwischen über ein Drittel der 55- bis 64-Jährigen mindestens einmal pro Woche zum Gamer wird. Ein Viertel davon kann sich dabei sogar für mobile Spiele begeistern - der in Deutschland altersübergreifend beliebtesten Spielekategorie.

Mobile Games: Plattform der Wahl für viele

Mobile Gaming hat Hochkonjunktur, insbesondere in der jungen und mittleren Altersklasse. Ganze 42 Prozent sämtlicher Studienteilnehmer spielen mindestens einmal pro Woche auf ihrem Smartphone oder Tablet. Ein Drittel der unter 45-Jährigen tut es täglich. Für ältere Gamer stellt die Displaygröße mitunter ein Problem dar und begrenzt die adressierbare Nutzerzahl in diesem Segment.

PC-Spiele: Spielplatz vor allem für Ältere und Hardcore-Gamer

Der PC als "Spielekiste" ist bei Weitem nicht nur den Jüngeren vorbehalten, er ist eine Plattform für alle. Gerade die Spieler vorgerückten Alters bevorzugen diese Form des elektronischen Entertainments - mehr als ein Drittel der über 55-Jährigen spielt regelmäßig. Aber auch die Hardcore-Gamer aus den jüngeren Semestern setzen auf ihre aufgerüsteten High-End-PCs als bevorzugte Plattform für anspruchsvolle Spiele. Damit bietet der PC Potenzial sowohl für Casual Gamer als auch für Heavy User.

Stationäre Konsolen: von Älteren gemieden

Spielekonsolen können mit der Beliebtheit von PC und Mobile nicht ganz mithalten. Zwar stehen stationäre Konsolen bei der Altersgruppe und 45 Jahren hoch im Kurs - 36 Prozent der unter 46-Jährigen spielen mindestens einmal pro Woche darauf -, bei den Älteren nimmt diese Beliebtheit aber rapide ab. User, die älter als 55 Jahre sind, können sich kaum dafür erwärmen. Um diese Zielgruppe anzusprechen, bedürfte es spezieller Angebote, um die offensichtlich vorhandene Hemmschwelle, dezidierte Gaming Hardware anzuschaffen, zu überwinden.

Mobile Konsolen: viel Luft nach oben

Als Verlierer des Rankings dürfte wohl die mobile Konsole gelten: Sie steht bei Jung und Alt gleichermaßen nicht besonders hoch im Kurs - vor allem Mobile Games haben ihr in weiten Bereichen den Rang abgelaufen. Gerade die Älteren zeigen tragbaren Konsolen mehrheitlich die kalte Schulter, bei Verbrauchern über 55 Jahre sind sie praktisch bedeutungslos.

Im Unterschied zu stationären Konsolen bieten sie auch keine besonderen Eigenschaften für Hardcore-Gamer. "Anbieter können sich die Heterogenität des Marktes durchaus zunutze machen - nicht zuletzt auch wegen der stetig wachsenden Endgeräte-Vielfalt, die immer zielgruppenspezifischere Angebote ermöglicht. So können beispielsweise ältere User über Aspekte wie Convenience und größere Tablet- und Smartphone-Displays vermehrt für Mobile Games begeistert werden", resümiert Böhm.

Die Studie erhalten Sie auf Anfrage unter http://ots.de/Cv5sh.

Quelle: Deloitte (ots)

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