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Über 40 Millionen Deutsche im Netz

Archivmeldung vom 05.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kein Medium hat sich schneller verbreitet als das Internet: Binnen zehn Jahren stieg der Anteil der Internet-Nutzer in Deutschland von 6,5 Prozent (1997) auf 62,7 Prozent (2007). Damit haben aktuell 40,8 Millionen Deutsche ab 14 Jahren Zugang zur Internet-Welt.

Allein im vergangenen Jahr sind 2,2 Millionen neue Anwender hinzugekommen. Der Zuwachs geht vor allem von Frauen und Über-60-Jährigen aus. 57 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind online (2006: 52,4 Prozent). Unter den Über-60-Jährigen nutzt inzwischen jeder Vierte (25,1 Prozent; 2006: 20,3 Prozent) das Netz. Das höchste Wachstum wird auch zukünftig von den Älteren ausgehen. Bereits heute sind mit 5,1 Millionen Über-60-Jährigen mehr "Silver Surfer" im Netz als 14- bis 19-Jährige (4,9 Millionen). Zu diesen Ergebnissen kommt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2007, über die die neueste Ausgabe der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" berichtet. Innerhalb dieser bundesweiten Repräsentativstudie wurden im April 2007 1.820 Erwachsene in Deutschland befragt.

Das Internet dient der Mehrheit der Anwender weiterhin vor allem der Informationsbeschaffung. Ein Unterhaltungsmedium, das in Konkurrenz zum Fernsehen und Hörfunk steht, ist das Internet für die Wenigsten. So charakterisieren drei Viertel der Onliner (72 Prozent) ihren Umgang mit dem Internet als überwiegend informationsorientiert. Für 14 Prozent der Onliner steht die Unterhaltung im Netz an erster Stelle.

Unter den Informationsangeboten sind aktuelle Nachrichten, Service- und Verbraucherinformationen sowie regionale Inhalte besonders gefragt. Analog zur Aktualität, bei der mit "heute.de" und "tagesschau.de" zentrale Marken im Netz stehen, sind etablierte Angebote aus der Offline-Welt auch bei der regionalen Information klar im Vorteil gegenüber neuen Netzmarken: Für die Nutzer sind die Onlineangebote der regionalen Tageszeitungen und der Landesrundfunkanstalten der ARD die erste Adresse für regionale Angebote.

Das Mitmachnetz Web 2.0 wird inzwischen von nahezu allen Onlinern genutzt. Allerdings steht weiterhin der passive Abruf und nicht das aktive Erstellen von Inhalten im Vordergrund. Beliebtester "User Generated Content" bleiben Online-Nachschlagewerke wie "wikipedia" und Videoportale, die 47 Prozent bzw. 34 Prozent der Onliner schon genutzt haben. Allerdings haben erst 6 Prozent der Nutzer dieser Anwendungen schon einmal einen Beitrag für Wikipedia verfasst, 7 Prozent einen Film in ein Videoportal eingestellt und 2 Prozent eine eigene Spielfigur in einer virtuellen Welt wie Second Life geschaffen.

Prof. Markus Schächter, der Intendant des ZDF und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission: "Das Internet wird überwiegend zu Informationszwecken genutzt. Dies dokumentiert die aktuelle Studie. Für uns als Medienunternehmen bedeutet dies, wir müssen Informationen in hoher Qualität verständlich und multimedial aufbereiten. Die aktuelle Version der Mediathek, die wir zur diesjährigen IFA gestartet haben, ist ein gutes Beispiel. Wir bieten dem Zuschauer und Internet-User gleichermaßen einen Mehrwert, indem wir große Teile unseres Programms über Internet abrufbar machen. So kann jeder auf hochwertige Informationen zugreifen - barrierefrei und zeitunabhängig."

Der stellvertretende Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission und Intendant des Hessischen Rundfunks, Dr. Helmut Reitze, betont, dass die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf allen Plattformen präsent sein müssen: "Die Konvergenz der Verbreitungswege macht einen Perspektivwechsel erforderlich - weg von einem technisch geprägten hin zu einem inhaltlich definierten Rundfunkbegriff. Zentral sind allein die Inhalte. Die Menschen erwarten, dass die Inhalte, die sie seit Jahrzehnten an unseren Fernseh- und Hörfunkprogrammen schätzen, auch im Internet verfügbar sind. Dieser Forderung kommen wir mit unseren Multimedia-Angeboten nach, zum Beispiel auf ard.de, das-erste.de und tagesschau.de, sowie mit den Multimedia-Angeboten der Landesrundfunkanstalten. In unserer ARD Mediathek, die wir als Showcase auf der IFA vorstellen, bündeln wir all diese Angebote."

Quelle: Pressemitteilung ZDF

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