Loindl: Smart Meter – wirklich erstrebenswert?
Archivmeldung vom 16.01.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAufgrund einer EU-Richtlinie werden zurzeit mit dem Argument der Stromersparnis in Österreich und vielen anderen Ländern die mechanischen Stromzähler durch sogenannte „Smart Meter“ ersetzt. Demgegenüber stehen jedoch Problematiken wie z.B. Überwachungspotential, gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Elektrosmog, Falschmessungen, Störung anderer elektronischer Geräte, aber auch die Möglichkeit des Fernzugriffs mit Gefahr von Hackerangriffen bis hin zum Blackout, dem Stromausfall in weiten Teilen eines Landes.
Da die Strombezieher dennoch zum Einbau des Smart Meters gezwungen werden, tritt das österreichische „STOP Smart Meter Netzwerk“ für die Wahlfreiheit ein und bietet auf seiner Website sowie in Vorträgen Hilfestellungen an.
Sehen Sie nun den Vortrag des Technikers Fritz Loindl zum Thema Stop Smart Meter. Dieser wurde im März 2019 im Souterrain der Universität für Bodenkultur in Wien aufgenommen. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie für Ihre persönliche Abwägung pro und contra Smart Meter viel persönlichen Gewinn.
STOP Smart Meter-Vortrag von Fritz Loindl am 13.3.2019 als Transkript:
"Ich darf Euch alle recht herzlich begrüßen, danke für die Einladung von Tüwi, danke an Geri, der das mehr oder weniger initiiert hat. Ich freue mich, dass so viele gekommen sind, es zeigt sich eigentlich überall, dass das Interesse größer ist als die Veranstalter erwarten. Das hat man heute auch gesehen und überall kommen mehr, wie man glaubt. Das heißt, das Thema interessiert die Menschen und bewegt die Menschen und daher auch meine und unsere Initiative dazu.
Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Fritz Loindl, ich bin Elektroniker und Elektromaschinenbaumeister aus Oberwang in der Nähe von Mondsee. Ich bin seit 25 Jahren selbständig, habe eine große Familie mit 5 Kindern und nebenbei noch allerhand zu tun. Also fad wäre mir nicht, deswegen engagiere ich mich nicht bei dem Smart Meter-Netzwerk, wir haben vor 2 Jahren das Stop Smart Meter-Netzwerk gegründet, weil es eben für mich als Techniker, da bin ich so hineingerutscht und da tue ich mir leicht mit dem Thema, weil das Thema auch ein sehr technisches ist.
Das Stop Smart Meter-Netzwerk ist ein Zusammenschluss von inzwischen sehr vielen Organisationen, Gruppen, Vereinen, Personen, Firmen, die alle sich zu diesem Thema vernetzt haben, um eben am Ende aufzuklären und das oberste Ziel ist eigentlich die Wahlfreiheit. Wir möchten die Wahlfreiheit erreichen, dass jeder, der keinen Smart Meter will, auch das ablehnen kann und eben einen solchen nicht bekommt oder eben einen ohne Fernschnittstelle bekommt.
Vorangestellt sei auch noch: Wir sehen uns nicht als Widersacher oder Gegner der Netzbetreiber, das ist uns ganz wichtig, sondern wir wollen im Prinzip aufklären und am Ende Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Im Vortrag gehe ich zuerst auf die Probleme ein und dann am Ende auf die Lösungen. Der Vortrag wird ca. 1 Stunde dauern und nachher können wir diskutieren. Fragen daher bitte erst im Anschluss, weil die meisten bzw. viele Fragen schon im Vortrag beantwortet werden. Wenn Netzbetreiber oder Mitarbeiter eines Netzbetreibers oder der Wiener Netze hier sind oder Politiker, bitte auch nachher gerne zu Wort melden und Stellung nehmen, das wäre uns auch sehr recht.
Was sind Smart Meter? Die alten Ferraris Zähler kennt jeder, die mit der Drehscheibe, die schwarzen, die hier links abgebildet sind; die sind im Normalfall überall eingebaut bis jetzt. Herkömmlich und bewährt, gehen sehr lange und dazwischen wurden teilweise jetzt schon elektronische Zähler verbaut, die sind von Smart Meter jetzt schwer zu unterscheiden: Das was eigentlich den Smart Meter zum Smart Meter per Definition macht, ist der Fernzugriff. Also so sehen ungefähr diese Smart Meter aus. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Typen, das ist z.B. der von Oberösterreich, das ist der von Burgenland usw. Entscheidend ist wie gesagt die fernabfragbare Schnittstelle, erst diese Schnittstelle macht eigentlich die Probleme, die wir dann noch besprechen.
Warum Smart Meter? Das Ganze ist eine weltweite Agenda. Da gibt es natürlich eine starke Lobby dahinter; in fast allen industrialisierten Ländern läuft so eine Smart Meter Initiative oder ein Smart Meter-Rollout. In Europa wurde es natürlich eingefädelt über die EU und übergeben an die Nationalstaaten, und die Nationalstaaten beschließen oder prüfen es dann. Grundsätzlich ist es so, dass die EU in diesem Fall keine Verordnung oder ein Gesetz erlassen hat, sondern nur eine Richtlinie und übergibt das den Nationalstaaten zu prüfen, ob es wirtschaftlich und technisch sinnvoll und rentabel ist.
Österreich hat es geprüft, zuerst eine Studie der Österreich-Energie, also vom Verband der österreichischen Energieversorger – und diese Studie war vernichtend, da kam heraus: Kosten 2,53 Milliarden, Nutzen 127 Millionen und Einsparungspotential etwa 12 Euro pro Haushalt. Ja, es wurde dann eine andere Studie gemacht, die halt zum richtigen Ergebnis gekommen ist – das hat auch der jetzt erschienene Rechnungshofbericht zu Tage gefördert. Aber da kommen wir vielleicht noch dazu. Der Nationalrat hat das beschlossen und 2013 kam auch ein Widerspruchsrecht in das Gesetz hinein und das Wirtschaftsministerium darunter macht dann diese Verordnungen und am 15.12. vorangeschickt des Jahres 2017 wurde am letzten Amtstag der alten Regierung dann eine Verordnungsänderung gemacht – wirklich am letzten Amtstag der alten Regierung hat dann Minister Mahrer eine Verordnungsänderung in Kraft gesetzt, die dieses Wahlrecht, was eigentlich gesetzlich verankert ist, aushebeln will. Details dazu findet man auf der Homepage.
Generell, nicht alle EU-Länder machen einen Smart Meter-Rollout, nur 16 Mitgliedstaaten haben bis jetzt einen Rollout in Erwägung gezogen, auch in der EU sozusagen wird das nicht überall durchgeführt. Österreich ist Musterschüler natürlich. Die EU empfiehlt 80 % der Haushalte mit Smart Meter auszurüsten. Österreich hat es gleich getoppt auf 95 %.
Probleme der Smart Meter: Kurz durchgeklickt, einmal der Elektrosmog und die gesundheitlichen Auswirkungen, dann die Überwachung, dann kann man mit diesen Dingen den Strom von der Ferne abschalten, zurzeit gibt es auch noch viele Falschmessungen von diesen Smart Metern, das Ganze ist ein ökologischer und ökonomischer Wahnsinn, auch andere Geräte werden mit diesem Smart Meter oder mit diesen Übertragungsfrequenzen gestört und natürlich der Zugriff und die Manipulation von außen öffnen Tür und Tor für Manipulation und auch für Hacker.
Zur Erklärung: Es gibt 2 Arten der Datenübertragung; das eine ist die Übertragung über das Stromnetz, das ist die favorisierte Variante, die auch in Wien jetzt eingesetzt wird, auch im Burgenland und auch in Oberösterreich. Begonnen hat es in Oberösterreich, dort läuft es schon seit 4 Jahren, in Burgenland so ungefähr seit einem Jahr; Wien, Steiermark, Kärnten beginnen gerade mit dem Smart Meter-Rollout.
Die Datenübertragung über das Stromnetz (PLC) funktioniert so: Der Smart Meter sammelt sozusagen den Stromverbrauch oder die Stromverbrauchsdaten, die Zählerstände, speichert die im Viertelstundenwert ab je nach Konfiguration und überträgt die an den Netzbetreiber. In diesem Fall über das Stromnetz, d.h. der Smart Meter wandelt die Zählerstände in Frequenzen um, moduliert das auf das Stromnetz auf und überträgt die zum nächsten Transformator. Das hat nun zur Folge, dass alle diese Frequenzen auf allen Leitungen und Geräten im ganzen Haus liegen, d.h. jede Lampe, jedes Kabel gibt dann diese Frequenzen ab. Für die Techniker: Das sind Frequenzen zwischen 10 und 90 Kilohertz zurzeit, sollte später gewechselt werden auf einen Bereich zwischen 150 und 400 kHz.
Das Problem dabei ist auch, dass dieser Smart Meter meist den Trafo nicht direkt erreichen kann, d.h. er braucht – die Leitung dämpft sehr stark – zwischendrin überall Verstärker und Repeater. Das heißt, jeder Smart Meter, der da am Weg ist, kann Verstärker und Repeater sein. Das heißt, die Daten vom eigenen Smart Meter gehen zu dem, der nimmt die auf, verstärkt die, gibt sie weiter, usw. bis die beim nächsten Transformator angelangt sind. Das hat das Problem, dass nicht nur meine eigenen Daten oder die Frequenzen der eigenen Daten am Hausnetz liegen, sondern alle Frequenzen aller Smart Meter im gesamten Trafonetz. Das heißt, ich könnte mich theoretisch in die Steckdose stecken – nicht nur theoretisch sondern auch praktisch – und alle Daten der gesamten Smart Meter im selben Trafonetz mitlesen. Aber eben auch die Frequenzen und den Elektrosmog von allen Smart Metern habe ich sozusagen da oben. So, das ist die erste Art der Übertragung.
Die 2. Art der Übertragung ist über das Mobilfunknetz. Hier ist der Smart Meter ein kleiner Mobilfunksender, der dann die gesammelten Daten zum Mobilfunksender überträgt oder bei den meisten bekannten Smart Metern ist das Ganze ein Mesh-Netzwerk, d.h. auch da ist es so: Wenn der Smart Meter nicht eine direkte Verbindung hat zum Mobilfunksender, verwendet er andere Smart Meter, um das zu verstärken und um zum nächsten Mobilfunksender zu kommen. Wenn z.B. da im Keller der Zähler sitzt, kann sein, dass er keine Verbindung hat zum nächsten Mobilfunksender, dann verwendet er den nächsten erreichbaren Smart Meter und handelt sich sozusagen weiter, bis dass er seine Daten beim Mobilfunksender absetzen kann, der die dann weiter versendet zum Netzbetreiber.
Elektrosmog: Das ist eigentlich für die meisten das Thema, das am meisten interessiert. Ich will dazu keine Angst machen oder generell soll der Vortrag keine Angst machen vor diesen Signalen oder vor diesen Smart Metern, die uns überwachen oder Elektrosmog erzeugen. Ich will dazu anregen, einfach aktiv zu werden und sich auch selbst zu helfen, dass wir uns gemeinsam verbinden und vernetzen und hier für eine Wahlfreiheit kämpfen.
So sieht das ungefähr aus bei PLC-Übertragung. So sieht ein normales 50 Netzwechselstromsignal aus und auf dieses Signal werden dann hier diese Frequenzen aufmoduliert. Das erzeugt sozusagen eine „dirty electric“ in der Fachsprache. Das ist ein bisschen übertrieben jetzt dargestellt, aber so in der Art sieht es aus, und dass ist genau das Problem, dass eben dann alle Leitungen und Geräte im Haus diese Frequenzen abkoppeln.
Über Elektrosmog und die Auswirkungen auf den Körper kann man jetzt lange diskutieren, wie schädlich oder ob schädlich und dergleichen. Es gibt hunderte und tausende Studien darüber, die auch das belegen. Aber wieder da auch: Am Ende soll es für die Menschen, die sagen, ich will das nicht in meinem Haus haben, weil ich auf meine Gesundheit schaue, weil ich vielleicht elektrosensibel bin, dann soll ich zumindest die Möglichkeit haben, so einen Smart Meter abzulehnen. Körperzellen kommunizieren über Frequenzen.
Da wurde sogar 1991 der Nobelpreis dafür vergeben, dass Zellen untereinander mit Frequenzen im ultraschwachen Bereich kommunizieren. Und wir fahren mit unseren technischen Geräten da natürlich mit Feldstärken darüber in tausendfacher oder millionenfacher Höhe – und dass dies am Ende eine Auswirkung hat ist, glaube ich, für viele unbestritten. Daher warnt auch die Österreichische Ärztekammer davor und hilft auch bei uns im Netzwerk mit. Die Ärztekammer warnt eben vor vermehrtem Auftreten von Multisystemerkrankungen, Erschöpfungszuständen, Lernproblemen und dergleichen. Auch die WHO warnt, es gibt einen Zusammenschluss von 54 Wissenschaftlern und medizinischen Fachkräften aus 20 Ländern, die hier vor Smart Meter warnen und dergleichen. Also ich will da gar nicht weiter ausholen.
Von der Stärke her ist es so, dass Handy und WLAN sehr wohl stärker sind als diese Frequenzen jetzt von PLC, d.h. WLAN ist sowieso meiner Ansicht nach eines der schlimmsten Dinge, die man hat im Haus. Viele fürchten sich vor einem Handysender am Nachbardach. Aber man sagt gerne, der Handysender am Nachbardach ist schwächer als das WLAN im eigenen Haus – und alle meine Messungen und viele Messungen von Baubiologen bestätigen das. Alles was im Haus gemacht ist, ist meistens viel stärker als das, was von außen kommt. Das heißt, wenn ihr zu Hause WLAN betreibt, ist es natürlich eure eigene Sache und eure eigene Angelegenheit, aber genau darum geht es wieder. Wenn jemand kein Handy hat und eben keinen Smart Meter haben will, soll er das wählen können. Bei WLAN würde ich euch allen empfehlen, wenn ihr es glaubt zu brauchen, schaltet es zumindest in der Nacht ab. Der Körper verträgt sehr sehr viel, wenn er in der Nacht die Chance hat sich zu regenerieren. Wenn er aber Tag und Nacht belastet ist, kann er das lange Zeit ausgleichen, er nimmt halt die Energie von wo anders her, um das auszugleichen – aber irgendwann ist das Fass voll und es läuft über.
Es gibt inzwischen sehr viele elektrohypersensible Menschen und ich kenne viele persönlich, das sind wirklich arme Menschen, weil die müssen teilweise im Keller schlafen, unter Stiegen und dergleichen, weil sie es sonst nicht mehr aushalten. Also die sind wirklich arm dran, und die waren meistens einer Überbelastung ausgesetzt; d.h. daher hat der Körper irgendwann allergisch reagiert – das ist wie eine Allergie auf irgendetwas anderes – und so ist es bei Elektrosmog auch. Man glaubt, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer gibt, dass die meisten Menschen, die hypersensibel sind, gar nicht wissen, dass sie es sind. Ich weiß von einer Dame, die kam drauf, als sie Urlaub machte in Italien und da in einem Tal tief versteckt plötzlich nach 2 Tagen keine Symptome mehr hatte, ihre Tabletten und ihre Medikamente absetzte. Als sie wieder zurückfuhr war alles wieder da und erst dann machte es klick und dann wusste sie – aha, das ist das Problem und dann hatte sie erst reagieren können und natürlich dann ihr Umfeld dementsprechend bereinigen können.
Handy natürlich, das muss jeder für sich selber bestimmen, wie er damit umgeht, da will ich gar nicht weiter ausholen. Allerdings, auch hier rate ich zur Vorsicht, man muss es nicht immer und überall um sich haben und auch nicht überall das Internet eingeschaltet haben. Diese mobilen Daten, wenn man die eingeschaltet hat, dann gibt’s ständig Datenverkehr und das ist enorm. Wenn man es dann vielleicht noch in der Hosentasche hat, da kann man sich vorstellen, was sich da abspielt. Nur ein Beispiel, es gibt eine Kinderwunschklinik in Österreich, die ruft immer auf zu Samenspenden und da dürfen junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren Samen spenden. Und da zeigt sich, dass nur jeder 5. Mann als Samenspender geeignet ist, weil bei allen anderen die Spermienqualität einfach zu schlecht ist. Und dann kann man sich überlegen, dass das sehr wohl oder wahrscheinlich eine Hauptbelastung ist.
Grenzwerte: Wenn man das Thema Elektrosmog anspricht, dann wird natürlich immer verwiesen auf die Grenzwerte, die Smart Meter, die Handys und dergleichen arbeiten alle innerhalb der Grenzwerte – ja, natürlich. Aber die Grenzwerte schützen uns nicht vor dem eigentlichen Problem. Die Grenzwerte sind ausgelegt auf z.B. die thermische Erwärmung. Wenn man ein Handy am Ohr hat, dann weiß man, das umliegende Gewebe wird warm, das Ohr wird warm, das ist so wie ein Mikrowellenherd, das ist die thermische Erwärmung. Nur diese athermische Wirkung, d.h. genau diese Störung der Körperfunktionen mit diesen Frequenzen, das ist eigentlich das Hauptproblem und vor dem schützen die Grenzwerte nicht.
Es gibt auch bei Smart Meter inzwischen viele Erfahrungsberichte, wo Menschen prompt reagiert haben, aber das ist eher die Ausnahme. Weil es wird dann eher sein, dass es irgendwann halt eine Vermischung mit anderen Symptomen und Auswirkungen gibt und man kann dann nicht feststellen, woher es kommt. Aber es gibt auch wirklich Fälle, wo man weiß, seit dem Einbau gibt es Probleme. Genau, soweit zum Elektrosmog, mehr will ich da gar nicht ausholen.
Das zweite Thema ist die Überwachung. Mit dem Smart Meter kann ich, je genauer ich aufzeichne, in je kürzeren Intervallen ich aufzeichne, umso mehr kann ich feststellen, was sich in diesem Haushalt tut. Die Netzbetreiber stellen dann diese Daten, die sie da sammeln – zumindest einen Teil dieser Daten – auch den Kunden über ein Webportal zur Verfügung, um zu sehen, was sich da tut und mit dem Argument, man kann damit Stromfresser erkennen und damit sein Verbrauchsverhalten ändern. Ja, vielleicht, aber selbst die E-Control glaubt nicht an dieses Einsparungsverhalten und wenn ich z.B. dann sekundengenau ablese, was ja möglich ist, kann ich – das hat eine Fachhochschule in Münster festgestellt – sogar das Fernsehprogramm feststellen, was in diesem Haus geschaut wird. Und je kleiner der Haushalt ist, umso aussagekräftiger ist natürlich das, weil da habe ich nicht viele Geräte, die da laufen, sondern vielleicht eben nur den Fernseher und sonst irgendwas. Und ich kann damit am Ende, wenn ich will, erkennen, welche Waschmaschine haben sie, welche Marke, weil ich erkennen kann, die Miele Waschmaschine tut zuerst waschen, dann schleudern und in diesem Intervall dann heizen und dergleichen – also ich kann sehr viel damit erkennen. Nicht umsonst hat Google vor kurzem eine Meldung herausgegeben: Sie will Gratisstrom anbieten im Gegenzug dafür, dass man seine Smart Meter-Daten Google zur Verfügung stellt. Das bedeutet, das beweist am Ende, wie viel diese Daten wert sind.
Ich will euch kurz zeigen wie z.B. so ein Diagramm ausschaut. Das ist ein Monatsdiagramm, hier sieht man: Zwei Tage in der Woche dürfte diese Familie, dieser Herr, diese Dame nicht zu Hause sein. Alleine dass, wenn man nur weiß, ob jemand zu Hause ist oder nicht, ist eigentlich schon ein Wahnsinn. Hier auch ein Beispiel relativ klar zu erkennen, wahrscheinlich Urlaub. Dann gehen wir einen Schritt tiefer, das ist ein Tagesdiagramm: Hier sieht man schon aufgrund der Viertelstundenwerte, die Dame, der Herr, die Familie steht um 6 Uhr auf, geht um 8 Uhr aus dem Haus, kommt um 17 Uhr heim und ist in dem Fall um 22 Uhr wieder ins Bett gegangen. Also man sieht sehr viel damit. Auch z.B. im städtischen Bereich gibt es Kündigungsgrund bei Nichtbenützung einer Wohnung, nur so nebenbei erwähnt. Das heißt man kann auch von der Ferne erkennen, wie lange oder wann wird die Wohnung überhaupt benützt usw.
Mit den Daten ist es so eine Sache. Man kann jetzt sagen: Naja, ich habe nichts zu verbergen. Nur, wo fängt es an und wo hört es auf? Inzwischen werden in Amerika Smart Meter-Daten für Gerichtsprozesse verwendet und dergleichen. Diese Überwachung hat ein Ausmaß angenommen, ich glaube, das können wir uns nicht vorstellen. Handys natürlich sind der größte Spion überhaupt, dort wird im Prinzip alles gespeichert, abgefragt. Computer, Autobahnkameras. ELGA ist ein typisches Beispiel, die elektronische Gesundheitsakte. Gibt’s noch sensiblere Daten wie die ELGA-Daten? Und vor kurzem wurden die freigegeben oder zumindest angedacht – ich weiß nicht, ob sie jetzt schon freigegeben wurden. Offiziell für die Forschung. Und so wird’s auch bei Smart Meter sein, irgendwann will vielleicht die ÖBB wissen, wann stehen alle auf, wann gehen sie zu Bett usw. usf. Und das Ganze, wer bestimmt dann irgendwann: wer ist vielleicht der Gute und wer ist der Böse? Das können wir uns dann selber überlegen.
Datenschutz: Gibt es sichere Daten? Ich glaube jeder, der sich ein bisschen damit beschäftigt sagt nein. Gehen Sie mal in Google rein – Datendiebstahl 2018 – und Sie werden eine Liste bekommen, die hört gar nicht auf. Da sind alle im Prinzip quer durch die Bank betroffen, von Versicherungen über Uber-Taxi oder sogar das amerikanische Militär und alles Mögliche wurden gehackt und Daten gestohlen; Finanzdienstleister und dergleichen. Da gibt’s nichts, was wirklich sicher ist und vor allem, wie ich schon sagte, am Ende brauche ich mich bei Smart Metern theoretisch nicht einmal in das Firmennetzwerk der Netzbetreiber hacken, sondern ich steck mich in die nächste Steckdose und lese alle Smart Meter-Daten mit.
Ja, dass diese Daten sehr viel wert sind, habe ich schon erwähnt, wie Google da ein Geschäftsmodell daraus machen will. Ein paar Zitate von Österreich möchte ich auch noch vorlesen, weil die Netzbetreiber schreiben zwischen den Zeilen und auch in den Zeilen schon, was sie mit dem machen wollen. Zum Beispiel schreibt die Österreich-Energie: „Die Umstellung der Energiezähler auf Smart Meter durch die Netzbetreiber wird die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle fördern.“ Der Kurier schreibt: „Die Energieunternehmen hoffen auf profitable Geschäfte; die Weitergabe und Verwertung von Daten ihrer Kunden ist für ein Unternehmen wie Google ein hochprofitables Geschäft. Ein solches Geschäftsmodell soll es auch für die von Smart Meter gesammelten Daten geben.“ Wien-Energie (weil wir in Wien sind): „Smart Meter – zur Zukunftshoffnung Kundendaten zur neuen Erlösquelle.“ Wien-Energie noch einmal: „Weiter verfolgt werden auch die Ansätze einer smarte Wissensdatenbank, Wissensmanagementlösung für den Betrieb und die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Smart Meter-Daten und Geschäftsmodellen im Gesundheitsbereich.“ Mehr brauche ich dazu gar nicht erwähnen.
Weitere Probleme der Smart Meter? Elektrosmog, Überwachung haben wir schon.
Fernabschaltung von Strom: In all diesen Smart Metern sind Lastrelais eingebaut, man kann von der Ferne den Strom abschalten, wenn sie nicht zahlen oder aus einem anderen Grund stromlos gemacht werden sollen. Ist natürlich ein Einfallstor für Hacker, Stichwort Blackout.
Momentan gibt es noch Falschmessungen dieser Smart Meter. Eine Universität in Twente hat 9 Smart Meter untersucht, davon hat einer richtig gemessen, alle anderen zu viel, einer sogar 600 % zu viel. Für mich ist das ein Nebenschauplatz, das lässt sich technisch in Griff bekommen. Zurzeit scheint es so, dass Smart Meter mit getakteten Netzteilen wie Energiesparlampen, LEDS, Schaltnetzteilen und dergleichen nicht zu Rande kommen.
Ökologischer und ökonomischer Wahnsinn ist das natürlich auch, denn wir bauen oder vernichten alleine in Österreich 5,4 Millionen bestens funktionierende, langlebige Ferraris Zähler, die 100 Jahre halten oder noch länger, keine Ahnung, und bauen dafür kurzlebige Smart Meter ein. Ein Smart Meter ist ein kleiner Computer und wir wissen: Elektronische Geräte in der Art halten nicht sehr lange; wenn es 15 Jahre sind, das ist wahrscheinlich schon sehr gut gerechnet. Es ist dann nicht nur der Smart Meter selber, sondern auch diese ganze Infrastruktur, d.h. die Datenübertragung, der ganze Betrieb der Rechenzentren und dergleichen. Das braucht unheimlich viele Ressourcen, unheimlich viel Energie. Das wird man mit Smart Meter nicht sparen können, aber das sagt eigentlich auch die E-Control ganz offen.
Technische Probleme: Diese Frequenzen, die dann auf dem Hausnetz liegen, stören auch andere Geräte.
Und so hört man inzwischen von Dimmer-Lampen, die rauf und runter fahren, Fernseher und Geräte, die sich aus- und einschalten, Funkuhren, die nicht mehr funktionieren. Diese DCF77-Funkuhren, wenn die in einem Bereich sozusagen von einem Smart Meter oder von einer Stromleitung sind, wo Smart Meter-Signale oben sind, dann funktionieren die nicht mehr. Die Energie-AG weiß das natürlich, z.B. in Oberösterreich, und die hat einen ganz interessanten Lösungsansatz. Sie sagen: wir schalten 10 Min. pro Tag dann die Smart Meter-Signale ab, damit sich die Funkuhren wieder synchronisieren können und dann laufen die wieder einen Tag lang. Also ich würde sagen, das ist typisch für unsere Gesellschaft eine Symptom-Behandlung und nicht eine Ursachen-Behandlung. Wie in Amerika – dass Zähler abbrennen und Brände verursachen – das gibt es in Europa oder zumindest in Österreich nicht. Da ist die Technik doch etwas besser als in Amerika.
Diese Fernschnittstelle öffnet da ja Tür und Tor für Manipulation und Zugriff von außen. Hacker haben ja nicht nur Positives im Sinn, sondern da geht es einfach oft um die Möglichkeit, da zuzugreifen zu können und um zu beweisen, dass sie es können. Zum Beispiel in Malta gab es einen Fall, da wurden Smart Meter schon 2012 manipuliert und Strom im Wert von 30 Millionen Euro abgezweigt. In diesem Fall ging die kriminelle Energie von Mitarbeitern des Netzbetreibers aus. Ich glaube am Ende von dieser Entwicklung steht meiner Ansicht nach ein transparenter Bürger und ob man das will, das ist jedem selbst überlassen.
Vorteile: Natürlich sollen wir jetzt auch die Vorteile erwähnen – die wird es auch geben und gibt es vielleicht auch für den Netzbetreiber. Er braucht nicht mehr kommen, die Zähler abzulesen, obwohl das bisher auch kein Problem war. Weil mit Selbstablesung schickt man die Karte hin oder trägt den Zählerstand in einem Webportal ein. Aber es mag Fälle geben, gerade im städtischen Bereich, wo man vielleicht über Jahre nicht zum Zähler kommt, weil nie wer zu Hause ist oder so irgendwas. Und man weiß nicht: ja stimmt der Zählerstand, was der da angegeben hat? So könnte man es von der Ferne auslesen; das mag natürlich Vorteile bringen. Oder wenn der nicht zahlt oder sonst was, kann ich ihn theoretisch auch abschalten. Argumentiert wird, dass man damit Strom sparen kann. Das hat sich in allen Pilotphasen der Netzbetreiber gezeigt, dass das eigentlich irrelevant ist, das ist so marginal, dass man das vergessen kann.
Die Salzburg AG sagt: Im besten Fall ist es ein Nullsummenspiel, aber da glaubt auch schon niemand dran. Auch die E-Control – ich war vor kurzem bei einem Round-Table, wo auch der Vorstand der E-Control dabei war – und der Herr Eigenbauer sagte das auch ganz offen: Er glaubt nicht an das Einsparungspotential. Und eben die schon erwähnte Capgemini-Studie, die selbst von der österreichischen E-Wirtschaft in Auftrag gegeben wurde, hat das auch klar zu Tage gefördert und auch aus anderen Ländern zeigt sich: das Einsparungspotential ist minimal.
Es liegt uns ein Bericht aus Florida vor, dort ist das schon seit einigen Jahren gang und gebe: Man kann im Internet dann abrufen, wann ist der Strom günstiger und wann ist er teurer. Das heißt, zu Spitzenzeiten, wo alle den Strom verbrauchen, ist dann natürlich ein teurer Tarif und in der Nacht oder zu sonstigen Zeiten ist er günstig. Das heißt, sie können dann in der Nacht kochen, bügeln und waschen. Wer macht das? Nobody sagen die Engländer oder die Amerikaner und auch dort sind die Rechnungen im Schnitt um 30 % gestiegen. Nebenbei, ich glaube in Wien in Wohnungen dürfen sie wahrscheinlich nach der Hausordnung nach 22 Uhr gar nicht waschen.
Smart Meter sind nötig für die Energiewende, für das Stromnetz der Zukunft ist sozusagen auch eines dieser klingenden Argumente, die dann sofort ins Spiel gebracht wurden oder werden. Da möchte ich ein bisschen darauf eingehen. Ein normaler Haushalt in Österreich verbraucht zirka 3.500 Kilowattstunden im Jahr und ist für Netzbetreiber eigentlich völlig uninteressant. Das sagen die Netzbetreiber selber. Wir haben einen Netzbetreiber auch im Netzwerk, das ist die Alpen Adria Energie. Ich sag es ganz offen, weil der Geschäftsführer der Alpen Adria Energie auch mit uns schon im Parlament war und im Ministerium, um dort vorzusprechen. Der sagt das ganz klar: Die vorgelagerten Trafo-Stationen, die jetzt auch schon abgefragt sind, reichen für eine Netzsteuerung völlig aus. Dazu braucht man keine flächendeckende Ausrollung von Smart Metern.
In anderen Ländern gibt es schon Flatrates für Strom, das heißt man bezahlt einen bestimmten Betrag – so wie beim Handy – und kann eigentlich Strom konsumieren so viel man will, bis zu einer gewissen Spitzenleistung. Und das alleine beweist schon, dass am Ende der Haushalt völlig uninteressant ist zur Netzsteuerung.
Ich selber und meine Kunden – ich bin ja selbstständig seit 25 Jahren und ich habe einige Kunden, die wirklich große Verbraucher haben, die schalten Motoren mit 70 bis 100 Kilowatt direkt ein, ohne irgendeinen Anlauf. Und selbst diese Verbraucher sind uninteressant für den Netzbetreiber, weil nicht einmal die haben Lastprofilzähler. Aber wirklich größere Industrienehmer haben jetzt schon Lastprofilzähler und werden jetzt schon überwacht. Bei großen Abnehmern macht es natürlich Sinn, wenn ich weiß, wann schaltet der ein und wann nicht – aber nicht bei kleinen Haushalten.
Dieses Diagramm oder dieser Kreis zeigt, wer den meisten Strom verbraucht. Die blaue Hälfte (46%)ist die Industrie und das rote Eck (25 %) sind die Haushalte, alle Haushalte zusammen genommen. Man sieht auch hier, der kleinere Teil sind die Haushalte und der größte Teil sind die Industrie, Gewerbe, Verkehr und dergleichen. Und genau diese Industrie – könnte man jetzt ironischerweise sagen – will uns Haushalte zum Sparen anregen.
Es wird auch immer gesagt, man kann mit Smart Meter dann eben eine Laststeuerung machen: Ich kann Verbraucher, die nicht unbedingt zu diesen Zeiten betrieben werden müssen, auch in eine Zeit verlagern, wo viel Strom zur Verfügung steht. Wärmepumpen, Heizungen, das gibt es jetzt auch schon – der typische Nachtstrom ist sowas. Das wird mit Rundsteuerempfänger gemacht und es wird einfach dann der Boiler eingeschaltet, wenn überschüssiger Strom zur Verfügung steht. Das kann ich natürlich mit Smart Meter auch machen – aber wie viel bringt das wirklich im Gesamten? Der Professor Hans Werner Sinn, ein deutscher anerkannter Ökonom hat das mal durchgerechnet für Deutschland.
Das ganze stammt aus einen Vortrag, wo er das ganze umgekehrt aufzieht. Er sagt: „Was brauche ich für einen Speicher, um das aufwiegen zu können?“ Man kann aber auch sagen: das ist die normale Stromverbrauchskurve über das Jahr. Hier unten sieht man den Sommer mit wenig Verbrauch – viel Verbrauch im Winter. Jetzt sieht man mit der nächsten Kurve: Das wäre der Stromverbrauch mit einem perfekten „Lastmanagement“, das man wahrscheinlich nie schaffen wird, über einen Tag. Ich hoffe Sie sehen die gelbe Kurve. Die rote Kurve ist ohne Lastmanagement, die gelbe Kurve ist mit perfektem Lastmanagement über einen Tag.
Zwischenfrage: Wie kann das gegen Null gehen?
Nein, das ist anders gerechnet. Er rechnet in diesem Vortrag aus: Welchen Speicher würde ich brauchen? Das ist jetzt nicht 1:1 der Stromverbrauch der ganzen Haushalte, sondern umgekehrt: Wie viel Speicher würde ich brauchen, um den Stromverbruch ausgleichen zu können? Aber wenn man den jetzt in die Höhe schiebt, ist es 1:1 genau dieselbe Kurve vom Stromverbrauch. – Falls es jemanden interessiert, dieser Vortrag ist im Internet zu sehen. Prof. Hans Werner Sinn ist ein 90 Minutenvortrag, sehr hörenswert; da bespricht er das genau.
So würde die Kurve ausschauen mit einem perfekten Lastmanagement über eine Woche; d.h. nur einmal pro Woche bügeln, waschen … würde auch gehen. Aber wir sehen, es bringt zwar die Zacken weg, aber es ändert am großen Stromverbrauch nur wenig. Da wird uns was anderes einfallen müssen.
Das bringt auch der Prof. Sinn ganz klar bei seinem Vortrag heraus. Dieses Lastmanagement, das hier angesprochen ist, macht natürlich für bestimmte Verbraucher Sinn – aber auch dafür würde ich nicht einen Smart Meter brauchen. Weil, um einen Smart Meter ansprechen zu können, brauche ich bei PLC wahrscheinlich sogar mehrere Minuten. So wie ich vorher aufgezeichnet habe, muss der sich über mehrere Smart Meter rooten und dann wieder zurück, da vergehen mehrere Minuten, bis der Smart Meter erreicht ist und dann endlich seine Last schalten kann. Technisch gesehen ist das ein Unding von vorgestern. Das könnte ich viel einfacher machen – in der Automatisierungstechnik machen wir das im Prinzip im Millisekundenbereich. Ich brauche dazu nur ein Modem, das ich über Internet anspreche und ich kann Verbraucher im Millisekundentakt schalten; und das macht am Ende Sinn. Genauso wenn ich ein Elektroauto lade – ja natürlich belastet es das Netz. Ich soll das so steuern, dass es mein Netz nicht zu sehr belastet, aber da brauche ich nur ein normal über ein Kabel angebundenes Modem, mit dem ich dieses Netzwerk oder die Ladung dieses Auto ein- und ausschalte. Ein Smart Meter ist auch hier nicht wirklich nötig.
Da möchte ich noch ein paar Aussagen der E-Wirtschaft vor der Einführung des Smart Meters sagen, weil nämlich die Netzbetreiber alle sehr kritisch oder massiv dagegen waren bei dieser Einführung. Man muss sie so weit in Schutz nehmen, dass sie eigentlich gesetzlich hierzu verpflichtet wurden. Warum sie sich jetzt so in die Bresche werfen, ist für mich manchmal unverständlich.
Die E-Control ist eigentlich die treibende Kraft dahinter, sie sagt 2018: „Für viele dürfte wahrscheinlich eine überraschende Erkenntnis bereits darin liegen, dass das Einsparpotenzial bei Strom nur den kleineren Teil ausmacht.“
Die Deutsche Bundesnetzagentur schreibt 2013 in deutlichen Worten: „Aus der Notwendigkeit eines Smart Grids heraus – also dieses intelligenten Netzes – leitet sich keine Notwendigkeit für eine flächendeckende Ausbringung von Smart Metern ab.“ Dann werden die deutschen Netzhüter noch etwas deutlicher: „Smart Meter sind in der Hauptsache marktdienlich und nicht primär netzdienlich.“
Vorarlberger Kraftwerke 2013: „Die Einsparungen allein durch den Einsatz eines Smart Meters und der dazugehörenden Feedback-Instrumente waren mit 0,6 % statistisch nicht signifikant.“
Dazwischen ein Bild zur Auflockerung: Ich war auf der Alm da hat eine „Elektriker-Kuh“ den Zähler ausgelesen – es war ein Ferraris-Zähler. So einfach sind die auszulesen. Und die Salzburg AG schreibt noch immer, wenn sie eine Karte zur Selbstablesung zusendet: Selbstablesen – einfacher geht es nicht!
Zur gesetzlichen Lage nur kurz – ich habe es schon erwähnt: Es ging von der EU aus, die hatte allerdings nur eine Richtlinie gemacht. Sie übergab es den nationalen Parlamenten zu prüfen, ob es sinnvoll ist oder nicht. Dann wurde es halt so geprüft, dass es zum richtigen Ergebnis gekommen ist. Das Gesetz wurde dann 2009 in das ELWOG hinein formuliert. 2013 kam das Widerspruchsrecht dazu, wo definitiv drinsteht: Der Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Netzgerät zu erhalten, ist zu berücksichtigen. Was ein intelligente Messgerät (IM) ist, ist dort klar definiert; und auch ein Smart Meter mit diesem „Opt Out“ wo wir noch dazukommen ist ein intelligentes Messgerät nach dem Gesetz. Darunter liegen die IM-Anforderungsverordnung und die IM-Einführungsverordnung – diese wurde am 15.12.2017 dahingehend geändert, dass dieses Wahlrecht ausgehebelt werden soll.
Dort steht: „Ja, der Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, ist zu berücksichtigen. Aber in diesem Fall bauen wir dann einen Smart Meter (also dasselbe Gerät) ein, wo ein paar Funktionen deaktiviert sind.“ Das heißt, die Viertelstundenspeicherung wird dann abgeschaltet – es überträgt dann nur einmal im Monat oder einmal im Jahr; auch die Fernabschalte-Funktion wird abgeschaltet – aber alles von der Ferne. Das bedeutet, der Netzbetreiber kann das alles von der Ferne aus- und einschalten, niemand kann es kontrollieren – eine Fernabschaltfunktion ist für mich ein Witz.
Genau dieses Opt Out handhaben die Netzbetreiber momentan so: Lehnt jemand den Smart Meter ab – das werden die meisten, die hier sitzen, schon gemacht haben – schreibt der Netzbetreiber zurück: Ja natürlich, wir haben ihren Wunsch erkannt und sie bekommen Opt Out, also einen Smart Meter, der jetzt plötzlich nicht mehr intelligent ist, sondern ein dummer digitaler Standardzähler ist und bei dem sind dann die 15 Minuten-Speicherung deaktiviert und eben diese Fernabschaltung, und die Daten werden dann nur mehr einmal im Jahr übertragen. Wenn es nach dem Datenschutz geht, würde Opt Out dieses erreichen, dass nichts mehr kontrollierbar ist, wann ist wer zuhause ist usw. weil der Zählerstand nur einmal pro Jahr übertragen wird. Allerdings, wer kann es kontrollieren? Niemand. Man muss sich auf den Netzbetreiber verlassen, dass er das auch wirklich so macht.
Auch der jetzt erschienene Rechnungshofbericht hat ganz deutlich geschrieben: Am Wesen des Gerätes ändert Opt Out nichts, weil es ist dasselbe Gerät und kann jederzeit von der Ferne ein- und ausgeschaltet werden. Das ist so, als würde ich behaupten: Ein Rennauto ist kein Rennauto mehr, weil der Tempomat auf 100 gestellt ist – oder ein Computer ist kein Computer mehr, weil Microsoft Word nicht installiert ist. Also ist es für mich eigentlich ein Etikettenschwindel. Und daher ist es für uns vom Netzwerk nicht das, was wir wünschen, was sich die Menschen wünschen; für uns ist es dann genügend, wenn dieser Zähler keine fernauslesbare Datenschnittstelle hat – weil dann gibt es keine Datenübertragung und dann gibt es auch keine Überwachung, und auch keinen Elektrosmog, der durch diese Datenübertragung entsteht.
Noch einmal erwähnt sei: Wir sind nicht die Gegner oder Widersacher der Netzbetreiber, in keinem Fall – wir möchten die Netzbetreiber mit ins Boot holen im besten Fall, weil auch sie werden irgendwo dazu gezwungen. Zurzeit gehen sie aber vor, als würde Kundenzufriedenheit keine Rolle spielen, Hauptsache Smart Meter. Dieses Bild versinnbildlicht eigentlich zurzeit das Vorgehen. Wir bekommen tagtäglich Berichte und ich kann nur sagen: Mich haut es immer wieder von den Socken, was wir da hören.
Die Strategie ist zum einen Nichtinformation – obwohl mehrfach im Gesetz und in der Verordnung festgelegt ist, dass die Menschen ausreichend informiert werden müssen, findet am Ende kaum eine Information statt; keine Information, die bei den Menschen ankommt; kaum jemand weiß Bescheid, was dieser Zähler kann. Sie kommen, sagen, wir tauschen den Zähler, er wird eingebaut – in 15 Minuten ist der Zähler gewechselt und das war es. Keiner weiß, was tut das Ding. Falls dann Ablehnungen kommen und die Menschen sagen „Ich will das Ding nicht“, dann wird vorgegangen mit Überrumpelung oder mit diversen unhaltbaren Argumenten wie: Wir verklagen Sie, wir drehen Ihnen den Strom ab; jetzt ist es kostenlos und nachher müssen sie selber bezahlen…
Sie kommen strategischerweise, nicht nur in Einzelfällen, sondern gezielt zu anderen Terminen als die ausgemacht wurden, um zu überrumpeln. Vor kurzem bekamen wir einen Bericht, da kam der Monteur mit Helm oder mit Kappenkamera – einfach um Angst zu machen. Er darf sowieso nicht filmen, aber das ist eine Abschreckungstaktik usw. usf. Vor ein paar Tagen wurde mir ein Bericht zugesandt: Da war eine Dame in einer Wohnung, der Zähler ist am Gang – wenn der Zähler am Gang oder frei zugänglich ist, tauschen die in Abwesenheit, das ist normal – und sie wollte das verhindern, hat sich mit ihrem Strickzeug vor den Zählerkasten gesetzt. Tatsächlich kam der Monteur zum vorhergesagten Termin, sie sagte: „Ich will das Smart Meter nicht“, hat mit ihm freundlich diskutiert. Der sagte okay, ging dann wieder und die Frau ging guten Mutes zurück in die Wohnung. Plötzlich fiel der Strom aus, als sie hinauskam, war der Smart Meter eingebaut.
Das sind keine Einzelfälle, das ist Strategie – behaupte ich jetzt mal. Wir bekommen tagtäglich diese Berichte, einige sind auf der Homepage www.stop-smartmeter.at veröffentlicht. Wir ergänzen es gerade, weil so viele sind. Es wiederholt sich am Ende immer wieder. Das kann es einfach nicht sein! Wo sind wir hingekommen in einem Land wie Österreich, mit solchen Methoden, mit Androhung von Klagen, mit Androhung von Stromabschaltung erpresst zu werden – man kann es nicht anders nennen als Erpressung – sich ein Gerät ins eigene Heim einbauen zu lassen, welches nachweislich Elektrosmog erzeugt und überwacht oder es zumindest kann. Wir können darüber schon diskutieren: Was kann es überwachen? Was macht der Elektrosmog? Schadet er uns nicht? Aber es muss doch die Wahlmöglichkeit für unser Heim sein, zu sagen: „Dieses Gerät will ich nicht!“ Das ist das mindeste, das wir auch vom Netzwerk fordern. Zurzeit wird das leider nicht eingehalten, aber mit dieser Wahlfreiheit kommt man auch bei Politikern und dergleichen auf einen gemeinsamen Nenner – weil das wollen auch die Politiker nicht.
Aktuell gibt es bisher nur im Burgenland drei Stromabschaltungen. Netz Burgenland ist ein interessanter Netzbetreiber, um es mal milde zu sagen. Dort gibt es seit letzter Woche die dritte Stromabschaltung – darunter ist sogar eine 86-jährige Frau mit ihrer Pflegerin – weil sie den Zähler nicht einbauen lassen wollten und ihr Zähler eichfällig war. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie es Menschen geht, die es ablehnen – aus welchem Grund auch immer – dann kommt diese Macht von oben und nutzt alle ihre Möglichkeiten und sagt: „Jetzt drehen wir den Strom ab, wenn du nicht dieses Gerät dir einbauen lässt.“ Das ist für mich schon mehr als bedenklich. Da kann man sich fragen: Was kommt als nächstes? Vielleicht Kontosperrung oder so etwas.
Dass das Ganze ein weltweites Geschäft ist, brauche ich Ihnen auch nicht sagen, das wird auch ganz offiziell so gesagt – auch die Politiker wissen das. In der EU alleine sitzen 25.000 Lobbyisten, die nichts anderes machen, als Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen und das hat natürlich eine Auswirkung. Ich glaube, es ist höchst an der Zeit, dass wir hier für eine andere Zukunft eintreten, in der nicht nur die Wirtschaft das Sagen hat, sondern eigentlich der Mensch im Vordergrund steht. Ich bin selber Techniker: Ich bin nicht gegen die Technik, ich lebe mit dem Fortschritt, ich verdiene auch mein Geld mit Fortschritt. Aber der Fortschritt soll uns Menschen dienen und nicht uns versklaven oder krank machen oder nur irgendwelche Geldsäckel füllen. Und ein Fortschritt, der ferngesteuert Menschen töten kann, das ist für mich kein Fortschritt. Es zeigt auch heute der Besuch und überall in allen Veranstaltungen, wo ich unterwegs bin – die Säle sind überfüllt und es kommen überall mehr Besucher als erwartet, weil es den Menschen unter den Nägeln brennt. Ich behaupte: Es gibt bei den betroffenen Menschen kaum ein Thema, das mehr beschäftigt als Smart Meter. Nur ein großer Teil weiß halt noch nichts davon und das möchten wir natürlich ändern!
Ein Beispiel noch am Ende: Das ist ein Smart Meter der Netz Burgenland. Da ist oben ein Pickerl (Klebeetikett) am Zähler aufgeklebt, da steht: Zähler ohne Datenverbindung, keine Smart Meter Funktion. Ich habe vorsichtshalber noch beim Hersteller nachgefragt – ein ganz normaler Smart Meter. Eines noch, auch Netz Burgenland. Fakt: Smart Meter geben keinen nennenswerten Elektrosmog ab. Da gibt es eine Studie von den Seibersdorf Laboratories und das wird dargestellt: der blaue Balken ist der Ferraris Zähler – und das Ganze soll die elektromagnetische Belastung, die von diesen Zählern ausgeht, darstellen. Der Ferraris Zähler hat eine viel höhere elektromagnetische Belastung wie der Smart Meter über Funk (oranger Balken) und das kleinere sozusagen, der graue Balken, ist der PLC-basierte Smart Meter, der in Wien eingesetzt werden soll. Das ist genau der „Schmäh“: Täuschung überall! Es wird mit technischem Vokabular um sich geschmissen und kaum einer, der nicht Elektrotechniker ist, kann mit dem was anfangen.
Diese Aussage stimmt, das Ferraris Zähler gibt mehr elektromagnetische Felder ab wie ein Smart Meter – nur die elektromagnetischen Felder sind ja nicht das Problem, sonder die elektrischen Felder. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Es gibt magnetische Felder und elektrische Felder – ein elektromagnetisches Feld gibt das Smart Meter nicht ab. Wenn man Elektrotechniker ist, weiß man das. Aber die elektrischen Felder sind das Problem. Hier wird meiner Ansicht nach ganz bewusst in die Irre geführt. Das wäre wie wenn man behaupten würde: Ich stelle ein Fass mir radioaktivem Abfall her, messe mit einem Messgerät und sage „Der gibt keine elektromagnetischen Felder ab, daher ist es ungefährlich.“ Das ist einfach Irreführung.
Das lese ich noch vor, weil es so amüsant ist. Zu einem Vortrag – ich sage nicht zu welchem – wurden auch die Netzbetreiber eingeladen. Ich muss immer ein bisschen aufpassen, was ich sage, weil die gleich mit Klagen und dergleichen drohen. Ein Netzbetreiber wurde eingeladen und die Antwort darauf muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wir wollen ja auch die Kommunikation mit den Netzbetreibern und den Politikern. Wir sind inzwischen doch ein sehr großes Netzwerk und wir haben viele Fachleute im Netzwerk – eben Umweltmediziner der Ärztekammer, den Geschäftsführer von dem Kärntner Netzbetreiber, gerichtlich beeidete Sachverständige, Juristen usw. Dadurch werden wir auch als konstruktives Gremium wahrgenommen und inzwischen auch von Behörden, Landesregierungen und dgl. zu Gesprächen eingeladen.
Bei solchen Vorträgen versuchen wir auch, dass Politiker kommen und Netzbetreiber und sich hierher stellen und Rede und Antwort stehen. Das wurde bei diesem Vortrag auch gemacht und die Antwort war sehr interessant. Wortwörtlich kam zurück: „Ihre Anfrage entspricht leider nicht den geschäftlichen Gepflogenheiten, die Übermittlung eines Umsetzungskonzeptes, einer ReferentInnenliste mit den Headlines des Referates, einer Zielgruppenanalyse, einer Erfolgsbetrachtung, einer Mission, einer Nutzenanwendungsdarstellung eines Finanzplanes etc.“ – Und daher können sie nicht kommen. Ich weiß leider nicht was eine Nutzenanwendungsdarstellung ist, tut mir leid, muss ich zuerst mal im Internet schauen. Solche Fälle gibt es auch sehr viele und dann gibt es Schriftverkehr mit dem Vorstand von Netzbetreibern, ob denn die die Haftung übernehmen und dergleichen. Dann kommt zurück: Man soll sich doch beim Hersteller z. B. der Firma Siemens erkundigen… Genug zum Vorgehen der Netzbetreiber.
Was sind unsere Forderungen? Wie schon einige Male erwähnt: Wahlfreiheit und Selbstbestimmung für unser eigenes Heim, sollte in Österreich eigentlich das Normalste sein. Bei Ablehnung muss auch nach unseren Wünschen und unseren Zielen ein Smart Meter wieder entfernt werden. Das Ganze muss auch für Neubauten und kleine PV Anlagen gelten, weil auch diese kleinen Photovoltaik Anlagen sind für die Netzbetreiber völlig uninteressant und völlig planbar. Man weiß, ob das Wetter heute schön oder schlecht ist. Da ist nichts, was unerwartet kommen würde. Und das Ganze – diese Wahlfreiheiten – muss auch unabhängig sein von einer gesetzlichen Quote und eine klare und ehrliche Information an die Endverbraucher.
Wie soll man einen Smart Meter ablehnen? Am besten schriftlich. Es gibt dazu auf unserer Homepage Formulare für die Ablehnung, die Sie ausfüllen und an den Netzbetreiber schicken. Man kann es aber auch ganz normal handschriftlich oder selbstformuliert machen. Wann soll man ablehnen? Am besten sofort, weil je früher die Netzbetreiber erkennen, dass es da Widerstand gibt, umso schneller wird sich was ändern.
Werden zurzeit eingebaute Smart Meter entfernt? Nein – muss ich ganz nüchtern so sagen. Die Smart Meter, die jetzt eingebaut sind, wollen die Netzbetreiber nicht entfernen. Wie reagieren die Netzbetreiber auf die Ablehnung? Habe ich schon erwähnt – die schreiben zurück: Wir akzeptieren Ihren Wunsch, aber Sie bekommen einen Zähler mit Opt Out. Damit glauben sie, sei dem Gesetz Genüge getan.
Was können wir tun? Lehnen Sie den Smart Meter ab. Informieren Sie möglichst viele andere Menschen. Unsere Erfahrung ist: Der ganz große Teil der Menschen, die über die Probleme Bescheid wissen, lehnen diese Geräte ab. Unterschreiben Sie unsere Petition auf unserer Homepage. Melden Sie sich dort zum Newsletter an, dann erfahren Sie immer, was sich laufend tut. Hängen Sie, verteilen Sie Infoblätter, wenn Sie wollen. Wechseln Sie auch, wenn Sie möchten, den Stromanbieter. Es ändert zwar nichts an dem Smart Meter. Der Netzbetreiber – das ist der, der das Kabel zu ihrem Haus hat – der ist für den Smart Meter und den Zähler zuständig. Der Zähler ist Eigentum des Netzbetreibers, daher muss man ihm auch den Zugang zum Zähler gewähren. Aber eben dann ablehnen. Das habe ich vielleicht noch vergessen vorher. So funktioniert es zurzeit.
Kommt der Monteur und will den Zähler einbauen, dann sagt man ihm: „Nein danke, ich will das nicht.“ Dann will er versuchen zu überreden, aber wenn man sich auf die Füße stellt und sagt: „Nein, ich will das nicht“, dann geht der wieder. So funktioniert es zurzeit.
Das akzeptieren die Netzbetreiber zumindest bis zur nächsten Eichfrist. In Oberösterreich ist der Widerstand schon so groß geworden, dass die Netzbetreiber oder die Netz-Oberösterreich den Ablehnern auch schriftlich zugestehen, dass der Zähler bis zur nächsten Eichfrist bleiben kann. Dann ist schon einmal Zeit gewonnen. Wenn der Zähler am Gang oder irgendwo frei zugänglich ist, dann ist es momentan sehr schwierig.
Was kann man noch machen? Veranstalten Sie vielleicht einen Vortrag, so wie den heute veranstalteten. Wichtig ist, dass Sie diesen Widerspruch oder dieses Nichteinverständnis auch den Politikern mitteilen. Weil die müssen am Ende das wieder schaffen, diese Wahlfreiheit dann auch durchzusetzen. Sie müssen diesem Treiben Einhalt gebieten. Da brauchen wir die Politiker dazu. Und unsere Erfahrung zeigt überall: Es weiß von den Politikern kaum jemand Bescheid. Da kommen dann Schreiben zurück vom Kanzler, Vizekanzler z.B.: Zwangsmaßnahmen sind in diesem Kontext ausgeschlossen. Naja, was ist eine Klage oder eine Stromabschaltung? Das ist eine Zwangsmaßnahme! Und wir haben zu einer Briefaktion auch aufgerufen. Das hat dazu geführt, dass dort bei diesen Behörden schon sehr viele, ich behaupte oder ich weiß, 1000e Briefe eingetrudelt sind und das macht natürlich etwas. Aber wie die Politik funktioniert – es wird halt was beschlossen, weil es Interesse gibt und dann wird halt geschaut, ob es Widerstand gibt oder nicht. Da müssen wir hin. Es muss einfach der Widerstand aus der Bevölkerung noch steigen und dazu bitte ich euch alle: Schreibt Briefe und redet auch mit Politikern, Artikel oder Leserbriefe schreiben ist auch ein gutes Mittel.
Am Ende gibt es auch eine technische Lösung für alle, die vielleicht im Wohnungsverbund sind oder sich nicht schützen können, weil das Smart Meter irgendwo außen ist. Es gibt auch technische Lösungen: Man kann einen Netzfilter einbauen, zumindest bei diesen Smart Metern, die das Signal über das Stromnetz übertragen. Man kann zwischen dem Zähler und dem Hausnetz einen Filter einbauen, der zumindest diese Signale ausfiltert, dann habe ich diesen Elektrosmog nicht am Hausnetz. An der Überwachung ändert es am Ende nichts. Wenn wer da Interesse daran hat, bitte ein Mail schicken, wir schicken dann die Info per Mail zu. So geht es am einfachsten.
Auf unserer Homepage www.stop-smartmeter.at finden sich alle Informationen, die genaue gesetzliche Lage, alle Gesetze, alle Infos, Fragen und Antworten, Infozettel usw. – alles ist dort zum Downloaden. Bitte melden Sie sich zum Newsletter an; Sie bekommen keine Flut von Mails und brauchen keine Angst haben, dass diese Daten weitergegeben werden. Aber sie sind dann halt am Laufenden um wirklich informiert. Es gibt auch einen sehr, sehr sehenswerten Film aus Amerika. Das ist ein preisgekrönter Film von Josh de Sol – dort läuft dieses Thema schon länger – kann ich jedem empfehlen. Da sieht man die Tragweite auch sehr klar – und es ist eigentlich genau dasselbe, nur halt schon fortgeschritten – wie da vorgegangen wird. Diesen Film haben wir über das Netzwerk initiiert, dass er für Deutschland und für die deutschsprachigen Länder kostenlos verfügbar ist. Wir haben auch diese Synchronisation initiiert. Das musste sehr schnell gehen, daher ist diese Synchronisation ein bisschen holprig. Bitte dies zu entschuldigen. Aber man versteht, um was es geht und das ist das Wichtigste. Der Film wurde in den ersten 14 Tagen schon 60.000 Mal angesehen – auch da zeigt sich das Interesse.
Zum Ende noch ein paar Abschlussbemerkungen. Weltweit gibt es sehr viele oder fast in jedem Land solche Initiativen gegen Smart Meter. In Frankreich z.B. gibt es schon 850 Smart Meter freie Gemeinden. Dort ist die rechtliche Lage etwas anders, darum ist es möglich. Auch in vielen anderen Ländern wurde das schon auf Eis gelegt oder zumindest eine richtige Wahlfreiheit geschaffen. Es gibt Bundesstaaten in Amerika, da wurde es so gehandhabt, dass man halt für die Ablesung des Zählers einen bestimmten Betrag bezahlen muss, weil dann theoretisch jemand kommen muss. Aber das nehmen die Menschen gerne in Kauf.
Das Netzwerk wächst sehr schnell. Wir sehen es an unseren Newsletter Anmeldungen, tagtäglich an unseren Besuchern auf der Homepage, an den vielen Netzwerkpartnern aus allen politischen Lagern. Wir achten da sehr darauf, dass wir uns wirklich nur bei diesem Thema verbünden und an einem Strang ziehen – egal aus welchem ideologischen oder politischen Lager der ist. Und das ist auch ein sehr gutes Rezept d.h. man kann uns dann auch nicht teilen und spalten, weil wir eben nur bei diesem Thema zusammenarbeiten und bei allen anderen Dingen gehen die einzelnen Organisationen wieder ihre eigenen Wege. Zeitungen: Ist sehr schwierig dort vorzudringen, weil die auch ganz offen und klar sagen – es gibt ja viele Mitarbeiter und Redakteure von Zeitungen, die auch im Netzwerk sind und die fragen wir: „Ja, könnt ihr da was schreiben?“ Und die sagen ganz klar: Das geht bis spätestens zum Chefredakteur und da heißt es: Die Netzbetreiber sind Anzeigenkunden, die bringen uns viele 1000e oder 10.000e Euro im Jahr und wir können nicht gegen die schreiben. Aber das ist eigentlich ganz logisch, aber am Ende doch etwas bedrückend. Aber das soll uns nicht abhalten. Das soll auch meine Botschaft sein: Wir sollten uns formieren, verbinden, austauschen und gemeinsam sind wir stark!
Am Ende ist es ja überall das gleiche. Es gibt immer – das ist auch normal und wird es wahrscheinlich immer geben in der Menschheitsgeschichte – jemand der Interessen hat, seine Interessen durchsetzen will, steuern und manipulieren will, egal wie man es nennt. Aber es gibt auch auf der anderen Seite uns, die Menschen, die sich steuern und manipulieren lassen oder beherrschen lassen – und das ist auch mein Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und euch anzuregen, euch nicht alles gefallen zu lassen. Und gerade in diesem Fall denke ich, wäre doch Widerstand nötig.
Das wollte ich eigentlich vorher sagen: Der Präsident der EU-Kommission, der Herr Junker hat das einmal ganz deutlich formuliert: „Wir beschließen etwas, stellen das in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begriffen haben, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter Schritt für Schritt bis es kein Zurück gibt.“
Ja und da sind wir am Ende selber gefordert – wir lassen es zu oder eben nicht. Und in dem Fall hoffe ich, dass wir es nicht zulassen. Und Immanuel Kant sagte einmal: „Wer sich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird.“ Und dieses Bild soll das eigentlich nur verdeutlichen – es gibt wenige, die irgendwelche Interessen durchsetzen und eigentlich wir sind viele, viele mehr. Und auch die Netzbetreiber sind am Ende eigentlich vom Volk für das Volk geschaffen worden, um uns mit Strom zu versorgen; sind verfassungsmäßig geregelt auch noch mehrheitlich im Volksbesitz, Landes- und Stadtbesitz. Und jetzt wollen genau diese Netzbetreiber uns mehr oder weniger dazu zwingen und uns klagen und Strom abschalten – das kann es doch nicht sein.
„Wenn man sich nur auf das Problem konzentriert, übersieht man womöglich die einfache Lösung.“ Das möchte ich euch auch noch mitgeben, auch mir selbst: Wir sollen uns nicht darauf konzentrieren, das Problem zu verhindern d.h. gegen etwas zu arbeiten, sondern für eine Wahlfreiheit kämpfen – dann hat es einfach eine positive Energie und geht nach oben. Wenn wir gegen etwas kämpfen, kann es durchaus sein, dass wir dem auch Energie geben. Dass in den Medien und Zeitungen sehr viel manipuliert wird, das ist – glaube ich – vielen klar und darum: Was können wir tun, um die Angst vor dem Terror zu lindern? Das heißt den Fernseher ausschalten und selber zu denken! Das ist die Botschaft.
Der dritte Präsident der USA, Thomas Jefferson, sagte: „Wer nie in eine Zeitung blickt, ist besser informiert als jemand, der sie liest. Denn wer nichts weiß, ist näher bei der Wahrheit als jemand, dessen Kopf mit Lügen und Irrtümern gefüllt wird.“ Das ist schon lange her als er das sagte – und auch Paul Sethe sagte bereits 1965: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Genau und das sollen wir wissen – aber ich glaube, da sage ich diesem Publikum nichts Neues.
Daher möchte ich mich bei euch allen sehr herzlich für eure Zeit und euer Kommen bedanken. Auch für euer Engagement – es sind da viele sehr engagierte Menschen schon dabei, die hier arbeiten und diese Information verbreiten. Es gibt nachher die Möglichkeit, beim Ausgang eine freiwillige Spende für das Netzwerk zu geben, dass wir unsere Aufwendungen decken können. Ihr sollt hier alle gestärkt und informiert hinausgehen – das hoffe ich, dass ich erreichte mit meinem Vortrag. Wir leben generell in einer sehr spannenden Zeit des Umbruchs. Ich bin der Meinung, wir müssen nur agieren. Wir haben die Mittel dazu; wir haben Mittel, um uns auch schnell Informationen zu holen – dazu ist das Internet sehr gut. Die Freiheit ist kein müheloses Geschenk, wie man so gerne sagt und das müssen wir uns auch in diesem Fall erhalten oder holen. Als Abschluss möchte ich nur noch sagen: „Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!“ Und damit möchte ich meinen Vortrag schließen. Danke schön."
Datenbasis: http://www.stop-smartmeter.at/
Quelle: Kla.TV