Software zerlegt Objekte für 3D-Druck
Archivmeldung vom 05.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher haben mit "Chopper" eine Software entwickelt, die größere Gegenstände für den 3D-Druck zerlegt. Denn erst durch eine sinnvolle Unterteilung in kleinere Komponenten lassen sich solche Objekte mit den zunehmend verbreiteten Geräten, die ein eher begrenztes Druckvolumen haben, fertigen. Die Lösung versieht die einzelnen Teile dabei gleich mit geeigneten Steckverbindungen, um den Zusammenbau zu erleichtern.
In Tests ist es dem Team um Linjie Luo von der Princeton University damit gelungen, unter anderem einen benutzbaren Stuhl per 3D-Druck zu fertigen.
Kleinteiliger Vormarsch
3D-Drucker bewegen sich langsam aber sicher aus dem Eck des reinen Nischenprodukts. So hat sich der Geräte-Hersteller MakerBot dieses Jahr mit neuen Modellen vom Bastler-Image hin zu Prosumern gewandt. Die Handelskette Staples wiederum hat vorige Woche angekündigt, ab Anfang 2013 zunächst in Belgien und den Niederlanden 3D-Druck-Dienste in ihren Geschäften anzubieten. Doch haben die dort genutzten Geräte eine Einschränkung mit vielen anderen Modellen gemein: Das Druckvolumen ist begrenzt, ein gedrucktes Objekt muss kleiner ausfallen als eine Druckerpapierschachtel.
Eben hier setzt Chopper an. Die Software dient dazu, größere Gegenstände wie eben Stühle so zu zerstückeln, dass die einzelnen Teile in gängigen 3D-Druckern gefertigt werden können. Dabei versucht die Software, die Zahl der Einzelteile möglichst gering zu halten, aber nicht um jeden Preis. Wichtig ist bei der Optimierung der Zerlegung auch, dass das Ergebnis nach dem Zusammenbau möglichst stabil sein sollte und dieser auch einfach durchzuführen ist. Daher plant das Tool auch geeignete Stifte und Löcher für Steckverbindungen ein.
Luft nach oben
Anlässlich der Fachkonferenz SIGGRAPH Asia hat Luos Team ein Paper veröffentlicht, demzufolge Chopper zwar in vielen Fällen große Gegenstände sinnvoll unterteilt, aber noch Verbesserungsbedarf hat. Unter anderem wollen die Forscher genauer untersuchen, wie viel Einfluss der Nutzer auf die genaue Unterteilung haben sollte. Ebenfalls noch Luft nach oben gibt es bei den 3D-Druckern. Gerade billige Geräte wie MakerBots Thing-O-Matic haben in Tests Einzelteile so stark verformt ausgegeben, dass sie nicht sinnvoll nutzbar waren.
Dass die Qualität gedruckter Teile noch ein Hindernis für praktische Anwendungen ist, hat übrigens auch die an Waffen aus dem 3D-Drucker arbeitende Firma Defense Distributed festgestellt. Wie Wired berichtet, hat die Gruppe am Wochenende erstmals Schusstest mit einer teilweise aus gedruckten Teilen gefertigten Waffe durchgeführt. Das enttäuschende Ergebnis: Die gedruckte Komponente des Gewehrs ist nach nur sechs Schuss gebrochen.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler