TÜV Rheinland: Datendiebstahl bei Apps von Smartphones stoppen
Archivmeldung vom 03.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDatenklau ist bei Apps nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Bereits 2013 haben Experten des TÜV Rheinland bei der Prüfung von 500 Apps festgestellt, dass rund 40 Prozent aller Anwendungen die Daten von Smartphones und Tablets auslesen, ohne dass es für die Funktion erforderlich wäre, der Nutzer hiervon weiß oder bewusst seine Einwilligung gegeben hat. Aktuell kritisiert das auch Bundesjustizminister Heiko Maas in einem Interview und fordert, dass die Datenschutzrechte der Nutzer weiter gestärkt werden müssten. Daten würden abgegriffen, ohne dass die Nutzer es merken, so der Minister.
Ein Plus an Sicherheit können Verbraucher bereits jetzt über eine Online-Datenbank des TÜV Rheinland Apps finden, die nach einem speziellen Testverfahren auf Datenklau kontrolliert sind: Seit einem Jahr finden User im Internet unter www.checkyourapp.de alle positiv bewerteten Apps, die nur nach bewusster Einwilligung des Users diejenigen Daten nutzen, die auch tatsächlich erforderlich sind. Bei einer Mobilitäts-App kann das beispielsweise der aktuelle Standort des Nutzers sein. Bislang haben die unabhängigen Prüfer 120 Apps positiv getestet.
Im Rahmen des neuartigen Prüfverfahrens werden Apps in Hinblick auf den angemessenen Umgang mit personenbezogenen Daten der User getestet. Die erfolgreichen Prüfergebnisse landen in der öffentlichen und für User kostenfreien Online-Datenbank. "Ein Blick genügt, um sich darüber zu informieren, welche Apps erfolgreich geprüft und mit Nutzerdaten vertrauensvoll umgehen", erläutert TÜV Rheinland-Experte Torsten Jung.
Kaum ein Smartphone-Besitzer nutzt sein Mobilgerät nur zum Telefonieren. Neben Apps zur Kommunikation gibt es Reise-Apps, Fitness-, Wetter- oder Börsen-Apps ebenso wie zahlreiche Spiele - die Vielfalt ist grenzenlos. Dabei sind Apps grundsätzlich eine gute Sache. Doch nach jedem Download der Mini-Programme können persönliche Daten vom jeweiligen Smartphone gesammelt, ausgewertet und weitergegeben werden. Und das läuft ganz einfach und für den Nutzer unsichtbar im Hintergrund ab. Problemlos können alle vorhandenen Daten direkt an mögliche Werbeanbieter auf der ganzen Welt gesendet werden, das verhindert auch keine Virensoftware. Somit haben insbesondere kostenlose Apps häufig ihren zusätzlichen Preis: nämlich die privaten Daten des Users.
"Unser Testverfahren minimiert die Missbrauchsmöglichkeiten und kennzeichnet seriöse Apps, die Nutzern auch tatsächlich nutzen - und nicht schaden", erklärt Torsten Jung von TÜV Rheinland die neu gewonnene Transparenz im App-Dschungel.
Quelle: TÜV Rheinland AG (ots)