Die geplante Verabschiedung von Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit einem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr an diesem Donnerstag in Berlin stößt bei SPD-Politikern und dem Bund der Steuerzahler auf massive Kritik. "Ich halte den Großen Zapfenstreich für Herrn Wulff für unangemessen", sagte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, "Handelsblatt-Online". "Seine Wahl, die Amtsführung und die Begleitumstände um seinen Rücktritt waren peinlich und unwürdig, daher kein großer Zapfenstreich." Das Bundeswehr-Zeremoniell sei "eine Ehre, keine Staatspraxis", fügte Kahrs mit Blick auf Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hinzu, der Wulff den Zapfenstreich mit der Begründung zusicherte, es handle sich dabei um "geübte Staatspraxis". "So können Traditionen entwertet werden", sagte Kahrs. "Herr de Maiziere sollte seine Entscheidung revidieren."
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