Lange schien es so, als würde sich die EU-Kommission letztlich doch nicht an die heikle Aufgabe herantrauen, EU-weite Regeln für eine geordnete Abwicklung wankender Banken vorzuschlagen. Mal hieß es, eine solche Vorsorge würde nur noch mehr Anleger verschrecken. Schließlich müssten dann Liquidationen im Detail vorbereitet werden. Wer aber wagt es, auf europäischer Ebene Beerdigungen zu planen - noch dazu, wenn gerade einige Beteiligte ohnehin kränkeln? Ein anderer Einwand lautete, die Investoren könnten verwirrt werden, weil sie die Insolvenzregeln fälschlicherweise nicht nur auf Banken, sondern auch auf Staaten bezögen. Daher wurde der EU-Vorschlag immer wieder verschoben. Auf Juli, auf September, auf Oktober, auf November. Nun aber scheint EU-Kommissar Michel Barnier die Sache nicht länger verzögern zu wollen.
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