Julia Timoschenko ist sich in ihrem Machtstreben für nichts zu schade. Die Pöbeleien der 50-Jährigen im Gerichtssaal sind nicht nur niveaulos ("Trottel, Mafiosi"). Sind entlarven sich auch schnell als das, was sie sind: reine Show. Das ist so auffällig, dass sich die Frage stellt, ob an den Vorwürfen gegen sie nicht doch etwas dran sein könnte. Und sie stellt sich umso drängender, als sich ausgerechnet die Kremlherrscher als Zeugen der Verteidigung aufschwingen. Da liegt es auf der Hand, dass Timoschenko, die als Freiheitskämpferin in Moskau verhasst war, als Regierungschefin später tatsächlich ein Gas-Geschäft mit den Russen ausbaldowert hat, das für den ukrainischen Fiskus nachteilig war.
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