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Deutschland leistet bislang keine Ebola-Hilfe

Archivmeldung vom 29.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ebola: Researchers looking at slides of cultures of cells that make monoclonal antibodies. These are grown in a lab and the researchers are analyzing the products to select the most promising of them.
Ebola: Researchers looking at slides of cultures of cells that make monoclonal antibodies. These are grown in a lab and the researchers are analyzing the products to select the most promising of them.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutschland hat in den westafrikanischen Ländern, die von der Ebola-Epidemie betroffen sind, bislang keine eigene medizinische Hilfe geleistet. Trotz umfangreicher personeller und finanzieller Zusagen wird keines der zahlreichen Zentren zur Behandlung Ebola-Kranker bislang in deutscher Regie betrieben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.).

Nach Angaben der "Ebola Task Force" im Auswärtigen Amt befinden sich derzeit in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt sechzehn deutsche Helfer im Auftrag der Bundesregierung. Vor der Eröffnung stehe ein Behandlungszentrum, das in Regie des Roten Kreuzes in Monrovia errichtet wurde.

Der Vorstandsvorsitzende der Organisation "Ärzte ohne Grenzen", Tankred Stöbe, sagte der F.A.S.: "Es war nicht leicht herausfinden, wann denn die Versprechen eingelöst werden. Jetzt ist es wohl fast so weit." Stöbe beklagte, dass die Hilfe aus Deutschland zu spät und zu unkoordiniert komme. "Nach dem Erdbeben auf Haiti oder der Sturm auf den Philippinen dauerte es nur Stunden oder Tage, ehe internationale Hilfe massiv mobilisiert war. Bei Ebola sind Monate vergangen."

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte bislang insgesamt 3.300 Mitarbeiter im Einsatz.

Die Zahl der Ebola-Toten in Westafrika ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf knapp 7.000 gestiegen. Die Zahl der Infizierten in den am stärksten betroffenen Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea stieg auf über 16.100, teilte die WHO mit. Am Mittwoch hatte die WHO noch rund 15.900 Infektionen und knapp 5.700 Todesfälle gemeldet. Experten gehen weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus.

Am stärksten betroffen sei weiterhin Liberia: Dort seien über 7.200 Fälle verzeichnet worden, mehr als 4.100 Liberianer starben an dem Virus. Mit Blick auf eine etwaige Impfung gegen das Virus hatte die WHO Ende Oktober erklärt, dass eine großangelegte Impfkampagne in Westafrika nicht vor Sommer 2015 möglich sei. Zunächst müsse sichergestellt werden, dass die Impfstoffe wirksam und ungefährlich seien. Gegen Ende des ersten Halbjahres sollen dann voraussichtlich wenige Hunderttausend Impfdosen zur Verfügung stehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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