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Umweltbund fordert Wahlfreiheit für ein Leben ohne Pestizide

Archivmeldung vom 18.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Auch wenn die "gute fachliche Praxis" eingehalten wird, ist Pestizidabdrift unvermeidbar. würde man den Pflanzenschutzmitteln einen fluoreszierenden Marker zusetzen, wären binnen Stunden Häuser, Gärten, Hecken und Biotope am leuchten. Von Verbraucherschutz keine Spur, die Emissionen der konventionellen Landwirtschaft muss jeder ertragen, auch der, der sich ausschließlich biologisch ernährt. Bild: Umweltbund
Auch wenn die "gute fachliche Praxis" eingehalten wird, ist Pestizidabdrift unvermeidbar. würde man den Pflanzenschutzmitteln einen fluoreszierenden Marker zusetzen, wären binnen Stunden Häuser, Gärten, Hecken und Biotope am leuchten. Von Verbraucherschutz keine Spur, die Emissionen der konventionellen Landwirtschaft muss jeder ertragen, auch der, der sich ausschließlich biologisch ernährt. Bild: Umweltbund

Der Absatz von biologisch angebauten Lebensmitteln steigt von Jahr zu Jahr. Das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise und gesunde Lebensmittel beschäftigt sehr viele Menschen in Deutschland und in Europa. Wen wundert es, Meldungen über Pestizidfunde in Lebensmitteln hört man allwöchentlich und was Insekten, Pilze und Pflanzen vernichtet, kann für die menschliche Gesundheit nicht harmlos sein, schon gar nicht wenn man täglich einen Mix aus diesen toxischen Substanzen zu sich nimmt. Im Bezug auf unsere Lebensmittel haben wir eine Wahlfreiheit, doch wie sieht es mit den übrigen Pestizidbelastungen aus.

Herbizide hinterlassen deutliche Spuren auf Blättern von Bäumen und Kulturpflanzen. Insektizide und Fungizide dagegen nicht. Die meisten Pflanzenschutzmittel sind sehr flüchtig und gelangen zum größten Teil in unsere Atemluft. Über die Auswirkungen dieses Chemiecocktails schweigt man von Seiten der Verbraucherschutzbehörden. Bild: Umweltbund
Herbizide hinterlassen deutliche Spuren auf Blättern von Bäumen und Kulturpflanzen. Insektizide und Fungizide dagegen nicht. Die meisten Pflanzenschutzmittel sind sehr flüchtig und gelangen zum größten Teil in unsere Atemluft. Über die Auswirkungen dieses Chemiecocktails schweigt man von Seiten der Verbraucherschutzbehörden. Bild: Umweltbund

In einem Bericht von Dr. Friedhelm Berger, vom Umweltbund e.V. ist zu lesen, dass unsere Lunge für die Aufnahme flüchtiger chemischer Substanzen das fähigste Organ ist. Auch wenn wir unsere Ernährung vollständig auf pestizidfreie Nahrungsmittel umstellen, nehmen wir dennoch täglich Pflanzenschutzgifte durch die Atemluft auf. Besorgniserregend ist diese Tatsache insbesondere für Menschen die allergisch auf ein oder mehrere Pflanzenschutzmittel reagieren.

Zu welchen Anteilen sich die Pestizide in der Umwelt verteilen wird in einer Berechnung auf der Webseite des Umweltbund aufgeführt:

  • Nur 1-10 % der Pflanzenschutzmittel gelangen in und auf unsere Kulturpflanzen.
  • Etwa 90 % der Gifte diffundieren in die Luft,
  • 9 % landen im Boden und in unserem Grundwasser.

Was steht im Gesetz, zu Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf unsere Gesundheit?

§ 13 Vorschriften für die Einschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
(1) Pflanzenschutzmittel dürfen nicht angewandt werden, soweit der Anwender damit rechnen muss, dass ihre Anwendung im Einzelfall
1. schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch oder Tier oder auf das Grundwasser oder
2. sonstige erhebliche schädliche Auswirkungen, insbesondere auf den Naturhaushalt, hat.

Nach § 13 dürften die meisten Pestizide in Deutschland nicht angewandt werden

  • Pestizide verursachen Krankheiten, u.a. Übelkeit, Sehstörungen, Kopfschmerzen, vielfältige allergische Reaktionen, Immundepression, Diabetes, Herzleiden, rheumatische Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Parkinson, chronische Augenentzündung & Bronchialerkrankungen, Astma, Hautkrankheiten, Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und Krebs.
  • Pestizide sind flüchtig und bleiben nicht an dem Ort für den Sie bestimmt sind. Etwa 90 % der Pflanzenschutzmittel diffundieren in der Regel in die Luft.
  • Unzählige Studien belegen, dass der Naturhaushalt weltweit durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erheblich geschädigt wird. (Bienenvolksterben, Amphibiensterben, Vogelsterben, u.v.m.)

Zur Verdeutlichung der Problematik empfiehlt der Umweltbund diese beiden Links
http://www.jameda.de/gesundheit/schmerzen/pestizide-haeufig-ursache-von-kopfschmerzen-im-sommer/
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18710090

Besorgniserregendes Ergebnis einer Umfrage für Deutschland - keine pestizidfreie Region

Kein Bundesland konnte in einer Umfrage 2012 dem Umweltbund Regionen, Kurorte, oder Urlaubsziele nennen, wo man einer Exposition durch chemische Substanzen aus Landwirtschaft, Kommunen und Landschaftspflege entfliehen könnte. Der Umweltbund schriebt dazu: "Menschen die bereits auf kleinste Giftmengen allergisch reagieren, müssen zur Erholung das Land verlassen ansonsten sind Menschen die aufgrund landwirtschaftlicher Emissionen leiden, diesen in Deutschland überall ausgeliefert. Insbesondere in ländlichen Gebieten und an Stadträndern sind Bewohner fortwährend Pestiziden und Gülleaerosolen ausgesetzt. Wer die Symptome einer Pestiziderkrankung kennt, der macht sich erst bewusst, wie oft Pestizide in der konventionellen Landwirtschaft ausgebracht werden.

Besonders betroffen sind Menschen, die in Weinbauregionen leben, wo oft mitten in der Stadt, ohne Rücksicht auf die Bevölkerung tagsüber Fungizide und Insektizide gespritzt werden.

Für Betroffene ist dies ein Martyrium, denn wegen Krankheiten, die durch Pestizidabdrift und Fäkalbakterien verursacht werden, will man in deutschen Amtsstuben nicht tätig werden."

Zum Schutz der Gesundheit der Bürger ruft Dr. Friedhelm Berger, vom Umweltbund e.V. dazu auf, die Petition - "Recht auf pestizidfreies Leben" zu unterzeichnen, damit in Deutschland wieder pestizidfreie Regionen entstehen.

Offener Brief an die Länder der Bundesrepublik Deutschland

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