Walfang-Saison in Island beginnt
Archivmeldung vom 04.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Island beginnt die diesjährige Jagd auf Zwergwale, die ersten Boote sind bereits unterwegs. Laut Islands selbst auferlegter Quote dürfen diesen Sommer 239 Zwergwale getötet werden. Das ist die gleiche Zahl wie letztes Jahr, allerdings wurden nur 24 Tiere erlegt. Die Quote für Finnwale, die normalerweise ab Juni bejagt werden, beträgt 154 Tiere, in der letzten Saison wurden 137 der bedrohten Finnwale harpuniert.
Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) fordert die isländische Regierung auf, dem Wunsch des Stadtrats von Reykjavik nachzukommen. Dieser verabschiedete kürzlich eine parteiübergreifende Resolution, die den Fischereiminister auffordert, ein großes Schutzgebiet für Wale in der Faxaflói-Bucht einzurichten.
Die Faxaflói-Bucht in der Nähe von Reykjavik ist ein beliebtes Wal- und Walbeobachtungsgebiet, aber hier findet auch 80 Prozent des isländischen Zwergwalfangs statt, direkt an der Grenze der Whalewatching-Zone.
„Die Boote sind ausgelaufen, um den international geächteten Walfang auch in diesem Jahr fortzusetzen“, so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Direktor des IFAW-Deutschland. „Die isländische Regierung sollte hier sofort einschreiten, bevor der erste Wal harpuniert wird und zeigen, dass sie das viel lukrativere Whalewatching unterstützt, nicht das Töten von Walen.“
Der IFAW arbeitet eng mit isländischen Walfangunternehmen und Tourismusorganisationen zusammen, um verantwortungsbewusstes Whalewatching als humane und profitable Alternative zur Grausamkeit der Jagd zu fördern.
Mit über 200 000 Touristen ist Walbeobachtung inzwischen eine der Hauptattraktionen in Island mit einem Umsatz von ca. 13,5 Millionen Euro. Das beweist, dass lebende Wale der isländischen Wirtschaft weit mehr einbringen als tote.
Mit einer Kampagne arbeitet der IFAW daran, die touristische Nachfrage und das Angebot an Walfleisch in isländischen Restaurants zu verringern, um damit auch die Zahl getöteter Zwergwale zu reduzieren.
Quelle: IFAW