Sex-Selfies werden zum neuen Social-Media-Trend
Archivmeldung vom 25.03.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜberraschend viele Männer und Frauen posten Selfies von sich und ihrem Partner in sozialen Medien während sie Sex haben, wie eine neue Umfrage von ashleymadison.com zeigt. Vor allem Briten stellen diese Sex-Selfies gerne online: 71 Prozent der befragten britischen Männer und 69 Prozent der britischen Frauen gaben an, solche Fotos schon einmal gepostet zu haben. Global waren es 60 Prozent der Männer und 52 Prozent der Frauen.
74.000 seiner Nutzer hat AshleyMadison.com befragt, nach eigenen Angaben die weltgrößte Partnerbörse für außereheliche Abenteuer. "Die Leute suchen eben den Kick, solche Selfies zu posten, empfinden sie als aufregend und das gibt ihnen ein gutes Gefühl", erklärt die Wiener Psychotherapeutin Sabine Fischer die Motive gegenüber pressetext. "Es ist halt etwas Neues und Interessantes." Begeistert ist sie von dem neuen Trend aber nicht, denn die Folgen würden oft nicht bedacht.
Paartherapeutin: Intimität geht verloren
"Sex teile ich doch exklusiv mit dem Partner, es etwas Intimes. Wenn ich das online teile, ist es nicht mehr intim. Damit kann es für die Partnerschaft, für diese Intimbeziehung, Folgen haben und der Partner wird austauschbar", warnt die Paartherapeutin. Später sei es dann schwierig, wenn man die Beziehung weiterführen wolle, denn so ein Bruch der Intimsphäre sei nicht mehr ungeschehen zu machen: "Das ist dann in der Geschichte der Partnerschaft drin."
Für Christoph Kramer, Europa-Kommunikationschef von AshleyMadison.com, war der neue Trend zu Sex-Selfies aber zu erwarten: "Wir haben eine weltweite explosionsartige Zunahme von Selfies über die vergangenen Jahre gesehen, und ich denke die Sex-Selfies sind nur der nächste logische Schritt. Wir sind so stark damit beschäftigt, wie wir uns präsentieren und wie wir im öffentlichen und privaten Leben aussehen, dass es kein Wunder ist, dass das Selfie seinen Weg ins Schlafzimmer gefunden hat."
Selbst Affären-Portal warnt vor Trend
Während früher nur der Lippenstift auf dem Kragen verräterisch war, sind die Selfies eben jetzt der "digitale Lippenstift". Aber selbst Kramer warnt: "Die Leute sind sich nicht bewusst, dass alles, was sie in den sozialen Medien, per SMS oder Whatsapp teilen, überall nachverfolgt und gesehen werden kann. Ich schätze, eigentlich sind die meisten Sex-Selfies nur für private Zwecke bestimmt."
Quelle: www.pressetext.com/Hubertus Müller