Geschichte und Mythen der Kanaren
Archivmeldung vom 06.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bei Afrika, nahe dem Äquator liegenden Kanaren, sind nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel für viele Touristen, sondern bestechen auch durch ihre Geschichte und die zahlreichen Mythen, die sich um diese Inselgruppe ranken. Auf ihnen existierte eine uralte Kultur - die Guanchen -, die noch praktisch auf jeder Insel deutlich zu spüren ist.
Davon erzählt das herausragende Fachbuch „Geschichte und Mythen der Kanaren“ von Dr. Carlos Calvet, welches sich zudem noch als großartiger Reiseführer erweist.
Der in Spanien geborene Dr. Carlos Calvet wandelt in seinem jüngst im Bohmeier Verlag erschienenen Werk „Geschichte und Mythen der Kanaren“ auf den Spuren der versunkenen Kultur der als „Guanchen“ bekannten kanarischen Ureinwohner. Behandelt werden beispielsweise die von den Ureinwohnern erstellten Felsgravuren, von denen einige Altlybischer Herkunft sind, obwohl die Kanarier eine solide eigenständige Kultur besaβen, die niemals afrikanische Züge annahm. Die Guanchen verfügten zudem bereits in der Antike über ein fortgeschrittenes astronomisches Wissen, und erstellten sogar kleine Pyramiden und Anlagen. Der bekannte Autor kommt weiterhin zum Schluss, dass die Kanarier viel eher mit dem europäischen Cro-Magnon-Menschen verwandt sind als mit afrikanischen Zeitgenossen, so dass die Kanaren tatsächlich stets europäische Inseln gewesen sind, sogar in ihrer Tier- und Pflanzenwelt, die aus einer Zeit stammt, wo Europa noch tief in der Eiszeit versunken war!
Beschaulich beschreibt der Autor, wie das Leben der Guanchen war, welche religiösen und sozialen Überzeugungen sie hatten, welcher Sprache und auβergewöhnlicher Kenntnisse sie sich bedienten. Ein wichtiger Einschnitt in diese florierende, abgeschiedene Kultur war jedoch die blutige Eroberung der Inseln durch die Spanier, die im 15. Jahrhundert stattfand, kurz bevor Kolumbus, über die Kanaren reisend, Amerika entdeckte. Lange konnten sich die Guanchen gegen die Invasoren wehren, doch Hunger, Krankheit und Verrat läuteten das Ende dieser quasi letzten noch verbliebenen freien Urkultur ein.
Als „Bonusmaterial“ enthält das Buch noch einen kleinen Reiseführer mit wichtigen markanten Sehenswürdigkeiten der Inselgruppe, eigenen Erfahrungen und wahren Insidertipps. So ist es dem Besucher der Kanaren möglich, die Inseln aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten, und sie dabei näher kennen zu lernen. Das Buch ist wahrhaft ein kleines Nachschlagewerk und ein willkommenes, spannendes Lesebuch zugleich! Nirgendwo anders lernt man die Kanaren so sehr lieben wie bei diesem Autor.
Der Verlag beschreibt das Buch wie folgt:
Die Kanarischen Inseln sind einfach faszinierend. Nicht nur, weil sie noch so sehr an die primitive Erde mit feuerspeienden Vulkanen und exotischen Pflanzen und Tiere erinnern, sondern auch, weil ihr Klima das ganze Jahr über recht stabil ist. Man hat auf ihnen „wilde“ Ureinwohner gefunden hatte, die zumindest zum Teil, offensichtlich blond und blauäugig, obwohl braunhäutig waren.
Dieses Rätsel hat mich sehr beeindruckt und schlieβlich dazu verleitet, ein Buch über die Alte Geschichte der Kanaren zu schreiben, das ich mit vielfältigen Beispielen aus Gesellschaft, Religion, Mythologie, Baukunst und Geschichte dokumentiert habe. Entstanden ist ein historisches Buch, das dem interessierten Leser und möglichen Besuchern Kanariens nicht nur das Augenscheinliche des Archipels zeigt, sondern auch den Geist öffnet, um zu begreifen, was in der Antike und in der Frühzeit auf diesen wundervollen Inseln vorgefallen ist.
In Büchern und Artikeln über die Inseln berichtete man immer wieder von neuen Erkenntnissen, wer die „ersten“ Ureinwohner auf dem Archipel gewesen sein könnten. Doch waren die Ergebnisse dieser Forschungen immer sehr polarisiert. Fand jemand z. B. eine römische Amphore, so waren es gleich die Römer, die, die Inseln besiedelten. Fand man hingegen ein punisches Relikt, so war es gleich Karthago, das, die nahen Inseln eroberte.
Um dieses offensichtlich polarisierte Treiben zu klären, fing ich an, mich in die alten Chroniken der spanischen Eroberer zu vertiefen, die oftmals öffentlich zugänglich sind. Dabei erhielt ich einen generellen Eindruck über die faszinierende Welt der Kanarier vor unserer Zeitrechnung.
Als ich im Juni 2003 nach Teneriffa flog, konnte ich mit verschiedenen Menschen sprechen, die mir neuartige Informationen über die Pyramiden von Güímar mitteilten. Aus der Studie der Geologie der Inseln entstand zudem die Idee einer neuartigen Energiequelle, die auf den Kanaren genutzt werden könnte, da sie im exakten Winkel zu den Passatwinden stehen, die sie mit ihrer Feuchtigkeit am Leben halten.
Andere Studien umfassten etwa die vielfältigen Geschichten, Mythen und Legenden der Kanarier, vor und nach der Eroberung, die eine ziemlich sensible Steinzeitkultur ans Tageslicht brachte; die neuen Errungenschaften im Hinblick auf den Erhalt der noch existierenden Rieseneidechsen, die sage und schreibe, bis zu 1,20 Meter lang werden können, und viele andere geheimnisvolle Dinge mehr...
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1 - Wer waren die Ureinwohner der Kanaren?
Kapitel 2 - Die Kultur der Guanchen
Kapitel 3 - Vom ersten Hominiden bis zum Guanchen
Kapitel 4 - Legenden und Geschichten der Guanchen
Teil 1 - Legenden und Geschichten vor der Annektierung
Teil 2 - Legenden und Geschichten während/nach der Annektierung
Kapitel 5 - Wichtige Schlachten gegen die Invasoren
Die Waffen der Guanchen
Die Schlacht von Ajodar
Die Schlacht von Acentejo
Die Unterwerfung Teneriffas
Kapitel 6 - Die Pyramiden
Kapitel 7 - Anlagen der Guanchen
Kapitel 8 - Astronomie der Guanchen
Kapitel 9 - Antike Mathematik
Kapitel 10 - Die Guanchensprache
Kapitel 11 - Petroglyphen der Kanaren
Kapitel 12 - Bedeutung der Petroglyphen
Kapitel 13 - Petroglyphen und Felsmalereien der Sahara und Westafrikas
Kapitel 14 - Die antike Westsahara
Epilog
Biographie des Autors
Bibliografie des Autors
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Artikel
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