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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Schweinegrippe

Archivmeldung vom 18.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Genau beobachten müssen die Experten das neue Grippevirus. Sie dürfen die Menschen aber nicht in Panik versetzen. Wenn die Weltgesundheitsorganisation eine Schutzimpfung aller Bewohner ihrer Mitgliedstaaten empfiehlt - 6,7 Milliarden Menschen -, schießt sie weit über das Ziel hinaus.

Dass der Beschluss ihrer Impfkommission im Beisein der großen Impfstoffhersteller erfolgte, muss Außenstehende mehr als nachdenklich stimmen. Die UN-Behörde räumt zudem ein, dass einige der neuen Impfstoffe nicht ausreichend auf ihre Sicherheit untersucht wurden. Sie muss ihre Ratschläge dringend auf seriöse Beine stellen. Die WHO-Mitteilung sorgt auch in Deutschland für Aufwallung. Da wird über Impfpflicht schwadroniert, die seit 1982 abgeschafft ist. Da werden zur Freude der Pharmaindustrie Millionen Impfdosen geordert, wohlwissend, dass die Seren nicht genügend getestet sind. Bei diesen Ankündigungen spielt wohl der Wahlkampf eine größere Rolle als medizinische Erkenntnisse. Gelassen bleiben, heißt deshalb die Devise. Alles andere dürfte das Immunsystem eher schwächen als für den Herbst stärken. Dann kommt die Grippewelle - mit und ohne neues H1N1-Virus. Ängstlichere, gesundheitlich angeschlagene oder empfindliche Menschen werden sich für eine Schutzimpfung entscheiden. Andere verlassen sich auf ihre Abwehrkräfte. Wie sagte unlängst ein Grippeexperte: Der Körper älterer Menschen hat viele Grippeviren erlebt. Er weiß sich zu wehren. Jüngere haben den Vorteil, dass ihr Immunsystem noch besser funktioniert.

Quelle: Südwest Presse

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