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3D Druck - Ende der Welt, wie wir sie kennen?

Archivmeldung vom 24.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: printer-care.de
Bild: printer-care.de

Geht es um 3D Druck, dann reden wir immer von Chancen. Von den großartigen Möglichkeiten dieser faszinierenden Technik. Ein Grund dafür: die steigende Attraktivität für private Haushalte. "3D Druck für alle" (http://www.hanser-fachbuch.de/buch/3D+Druck+fuer+alle/9783446442610) - solche Buchtitel suggerieren, nur ein guter Ratgeber trennen uns noch von der schönen neuen Welt. Zahnkronen oder auch Ersatzteile fürs Auto - auf Knopfdruck?

Leider ist es nicht ganz so einfach. Denn ohne das nötige Fachwissen kann niemand die Software zum 3D Druck richtig bedienen, und entwerfen muss man die Zahnkrone ebenfalls selbst. Doch zum Glück will ja nicht jeder zu Hause drucken. Die Möglichkeiten in der Industrie aber sind tatsächlich atemberaubend.

Details in Masse

3D Druck kann vor allem eines: Sparen. An der Logistik, am Material und an Zeit. Während nämlich herkömmliche Fertigung Lagerfläche und Transportwege einplanen muss, fällt dies bei 3D Druck weg. Voraussetzung ist zunächst ein detailgetreues digitales Modell. Eine Software zerlegt es in Datenpakte und schickt die an den Drucker. Schicht für Schicht liefert nun der Drucker das Ergebnis. Immer dann, wenn eine Schicht ausgehärtet ist, kommt die nächste drauf. Lasertechnik, wahlweise Infrarot, sorgt für das Verschmelzen oder Aushärten.

Damit eignet sich diese Technik vor allem für die Massenfertigung. An erster Stelle steht hier Ersatzteilproduktion, bei Autos und Flugzeugen ebenso wie in der Medizintechnik. Aber auch in der Kunststoffindustrie und im Maschinenbau wird immer häufiger auf 3D Druck gesetzt. Mittlerweile ist Deutschland führend in der Anwendung. Wer ein deutsches Hörgerät trägt, kann darum sicher sein, dass bei der Herstellung 3D Druck verwendet wurde. Auch bei anderen Prothesen setzt sich die Technik immer mehr durch, schließlich ist die Herstellung hier um ein Vielfaches günstiger als mit herkömmlichen Methoden.

Material und Möglichkeit

Zwar steht der flächendeckende Durchbruch noch bevor. Doch er wird kommen, denn die eingesetzten Materialien sind stabil und lange haltbar. Verwendet wird vor allem Kunststoff oder Metall, aber auch Keramik oder andere, ausgefallenere Stoffe. Mit 3D Druck werden zudem interessante Strukturen möglich: Durch eingearbeitete Hohlräume etwa kann man besonders leichte Formen schaffen. Mit herkömmlichem Spritzguss ist das gar nicht zu schaffen - und besonders in der Luftfahrt ein unschlagbarer Vorteil. Dieses geringe Gewicht nämlich macht die Endprodukte ebenfalls leichter und spart so später Treibstoff.

3D Druck kann aber noch mehr. Wenn es nämlich um besondere Kundenwünsche geht, muss nur ein schon vorhandenes Modell entsprechend angepasst werden. Deshalb erfreut sich 3D Druck in der Medizintechnik zunehmender Beliebtheit: Denn mit seiner Hilfe könnte bald jeder Patient seine individuell angepasste Prothese erhalten. Chirurgen könnten an Modellen üben, um im Notfall rasch und gekonnt Hand anzulegen. Individueller Knochenersatz ist ebenso denkbar - er wird im Lauf der Zeit abgebaut, unterstützt jedoch gleichzeitig das Knochenwachstum im Körper.

Ende der Welt? - Visionen

Immer noch sind aber die Anschaffungskosten recht hoch. Und: 3D Druck verändert die Arbeitswelt. Alte Berufe, zum Beispiel der des Zahntechnikers, könnten aussterben, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Ob die neu entstehenden Arbeitsplätze der Branche den Verlust aufwiegen, wird die Zukunft zeigen.

Denn für 3D Druck braucht es neben Know-how auch Visionen. Weil die Branche im Schnitt jedes Jahr 30 Prozent wächst, scheint es daran nicht zu mangeln. Das Projekt der italienischen Entwicklungshelfer, die Häuser für Afrika drucken wollen, spricht dafür. Ebenso das Nobelrestaurant in London, bei dem nicht nur die Möbel, sondern auch sämtliche Speisen aus dem 3D Drucker kommen. Wer aber hat ein Konzept dafür, wie man mit Hobby-Bastlern umgeht, die Teile von Gewehren drucken - und sie dann frei verkaufen?

Im Heimatland des 3D Druckes, den USA, gibt es seit einiger Zeit eine rege Community, in der Pläne zur Herstellung von Waffen kursieren. Open Source goes 3D: Auf diese Art hergestellte Waffen unterlaufen die Registrierungspflicht. Und was sollen die Behörden tun, wenn die Einzelteile, die vertickt werden, erst zusammengesetzt als Waffe gelten? An diesem Beispiel zeigt sich das Dilemma einer jeden neuen Technik: Justitia ist für so was einfach nicht schnell genug.

Es wird darum in der Zukunft unumgänglich sein, ein paar grundlegende Überlegungen anzustellen. Das betrifft nicht nur 3D Druck an sich. Es betrifft vor allem auch den Rest der Gesellschaft. Die Sicherheitsbranche ebenso wie Kripo oder Anwälte. In diesem Sinne mag es tatsächlich das Ende der Welt sein, wie wir sie kennen. Doch die Möglichkeiten von 3D Druck wiegen das tausendmal auf. Eine interessante Infografik zu diesem Thema hat der Spezialist für Drucker und Druckerzubehör Printer Care veröffentlicht. Diese finden Sie hier: http://news.printer-care.de/3d-druck-funktionsweise-materialien-anwendungsgebiete-infografik/

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